Kultur/Medien

"Wetten, dass..?“: Kritik an Umgang mit Kinderkandidaten im Rollstuhl

Showmaster Thomas Gottschalk hat sich von „Wetten, dass..?“ mit den Worten verabschiedet, er wolle mit dem Ausstieg vermeiden,  ständig vor Shitstorms gewarnt werden zu müssen. Einen solchen hat er sich nun aber noch zugezogen.  Besonderer Unmut kam von Behindertenvertretern. Gottschalk sprach davon, dass der junge Wettkandidat Felix Mayr „den ganzen Tag“ an den Rollstuhl „gefesselt“ sei. Ein negatives sprachliches Bild, das seit vielen Jahren von Behindertenorganisationen kritisiert wird. 

 

 

 

 

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Der österreichische Behindertenrat geißelte nicht nur diese Wortwahl, sondern auch, dass Felix „plump nach seiner Diagnose“ gefragt worden sei. Darüber hinaus sei das Studio so gestaltet gewesen, dass der 14-Jährige nicht zu den Promigästen gelangen konnte. Stufen führten hinauf zur Wettcouch. 

Zu beobachten war, dass Promis wie Sebastian Schweinsteiger beim Handshake mit Mayr nicht ganz zu ihm herunterstiegen. „Dass ein Millionenpublikum künftig von Gottschalks sprachlichen Ergüssen verschont bleibt, ist der Lichtblick der Sendung“, schließt der Behindertenrat bitter. 

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Kritik von Olympiasiegerin

Die frühere deutsche Bahnradsportlerin Kristina Vogel, seit einem Trainingsunfall 2018 querschnittsgelähmt, nahm auch das ZDF in die Pflicht. „Müsstet Ihr es mittlerweile nicht besser wissen?“, schrieb sie auf Instagram. "Und wenn nein, warum holt Ihr Euch nicht ein Gremium, welches Euch berät?"

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Vogel stieß sich auch an Gottschalks Formulierung: "Du bist im Rollstuhl, aber du bist ein aufgewecktes und lustiges Kerlchen." Der Moderator habe "alle Red Flags des Ableismus" ignoriert, schrieb sie. "Es scheint selbstverständlich, dass Menschen mit Behinderungen öffentlich und vor einem Millionenpublikum ihre Gesundheitsgeschichte darlegen. Ich warte auf den Moment, in dem mal jemand kontert: 'Und wie läuft es so mit Ihrer Prostata?", schrieb die zweifache Olympiasiegerin.

Da half auch nicht, dass sich Gottschalk schließlich zu Mayr auf den Boden setzte. Grundsätzlich wurde der Auftritt vom Behindertenrat als inklusiv gelobt. Mayr, der seine Wette (auf einem Skateboard fahrend Kaubonbons in Colaflaschen versenken) knapp verlor, bekam zum Trost einen Besuch bei der Formel 1 und Standing Ovations im Studio.