Kultur/Medien

ORF-Debatte: Steger riss in den 80ern Journalisten Mikro weg

Der heutige FPÖ-Stiftungsrat im ORF, Norbert Steger, machte schon in den 1980ern als heftiger - und tatkräftiger Medienkritiker von sich reden. Zur Illustration des schwierigen Verhältnisses, das Steger schon damals zum unabhängigen Journalismus pflegte, kursiert im Internet ein Archivfilm, in dem er einem Journalisten das Mikro wegreißt, weil der den damaligen Jungpolitiker Jörg Haider auf dessen Glaubwürdigkeit ansprach.

„Sie treten für mehr Glaubwürdigkeit bei Politikern ein. Jetzt entsteht der Eindruck, dass doch Sie unglaubwürdig sind“, fragt der Journalist in der Szene.

Haider lacht, setzt zur Antwort an.

Aus dem Hintergrund ertönen Schreie: „Skandalös!"

Steger läuft ins Bild, reißt dem Reporter das Mikro  aus der Hand. „Sie können das Interview vergessen. Sie werden in diesem Stil mit keinem Freiheitlichen Interviews machen. Mit keinem Roten, mit keinem Schwarzen wird so geredet. Wieso glauben Sie, dass mit uns so geredet wird? Wieso hat er seine Glaubwürdigkeit verloren?"

In jüngerer Vergangenheit machte Steger immer wieder mit polarisierenden Aussagen zum ORF von sich reden. Etwa von "unbotmäßigem" Journalismus, oder jüngst vom Rauswurf von Korrespondenten.

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