Olympische Spiele im ORF: 500 Stunden live aus Peking
Von Christoph Silber
Olympische Spiele gehören zu den Quoten-Highlights im ORF-Programm. Entsprechend umfangreich berichtet der Öffentlich-Rechtliche ab 4. Februar aus Peking. Bis zu 31 Stunden täglich und 500 Stunden insgesamt umfasst das Live-Programm von den Winterspielen auf den verschiedenen Kanälen. Details dazu wurden am Dienstag präsentiert.
Hauptsender ist wie üblich ORF1, wo täglich ab 2.20 Uhr die wichtigsten Entscheidungen zu sehen sind. „Olympia-Updates“ um 6.00, 7.00 und 8.00 Uhr sowie das „Olympia-Studio“ um 11.30 bzw. 18.20 Uhr bringen den neuesten Stand der Dinge. Weil der ÖOC diesmal mit keinem Haus bei Olympia präsent, kommt das „Olympia-Studio“ nicht aus China, sondern aus dem ORF-Zentrum. Als Gastgeber wechseln einander Karoline Rath-Zobernig, Lukas Schweighofer und Bernhard Stöhr ab.
Volles Programm heißt es auch auf ORF-Sport+, wo in diesen Wochen auch Sport stattfindet, der nichts mit Olympia zu tun hat. Der Spartensender bietet u.a. auch einen „Olympia News Channel“ in englischer Sprache.
Mehr Bewegtbild
Wie von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann schon vor einiger Zeit angekündigt, startet mit den Peking-Spielen der „Sportscreen“ auf sport.ORF.at, der u. a. Live-Streams, Videos, Tabellen, Interviews und mehr Hintergrund-Berichterstattung enthält. Auf der ORF-TVthek und dem „ORF Ski alpin“-Special wird der Fokus ebenfalls auf Olympia gelegt. Auch Ö3 ist bei den wichtigen Entscheidung live dabei.
Umfangreich ist das barrierefreie ORF-Angebot: Für die gesamte Ski-Disziplinen stehen für gehörlose und hörbehinderte Zuschauer im Teletext auf Seite 777 sowie auf der ORF-TVthek Live-Untertitel zur Verfügung. Für das blinde und sehbehinderte Publikum werden mehr als 150 Stunden mit akustischer Bildbeschreibung angeboten, die durch Umschalten auf den zweiten Tonkanal sowie auf der ORF-TVthek hörbar wird.
Vor Ort ist der ORF mit vergleichsweise wenig Personal vertreten: Etwa 50 Mitarbeiter und acht Kamera-Teams sorgen dafür, dass man nicht nur Bild vom Host-Broadcaster sondern auch eigenes Bildmaterial zur Verfügung. Laut TV-Sportchef Hans Peter Trost sind sie überall dort, wo es aus österreichischer Sicht spannend werden könnte – das musst schon vor mehr als einem Jahr gegenüber Organisatoren festgelegt werden.Die Kosten für den ORF in Peking werden sich laut Trost auf einen „geringen Millionen-Betrag“ belaufen, weil durch weniger Personal vor Ort geringere Reisekosten anfallen, können „gewaltige Brocken“ wie vorgeschriebene spezielle Corona-Tests eingefangen werden.
Etwa 130 ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus Redaktion und Technik sind - aus Gründen der Corona-Prävention, aber aufgrund neuer technischer Möglichkeiten wie der Remote-Arbeit - größtenteils vom ORF-Zentrum aus und rund um die Uhr im Einsatz.
Mit dem durchaus umstrittenen Olympia-Gastgeberland befasst sich ORF2 bereits am 2. Februar in „WELTjournal“ und „WELTjournal +“ mit den Reportagen „China – Die überwachten Spiele“ bzw. „Der Chinesische Traum – Immobilien ohne Ende“. „Für uns ist es wichtig, neben den Sport das auch kritisch einzuordnen“, betonte ORF-Chef Weißmann unter Verweis auf die bereits laufende Berichterstattung von Korrespondent Josef Dollinger. Die Sport-Journalisten können sich nur innerhalb einer Blase frei bewegen, müssen eigene Shuttles benutzen usw.
Nach Peking ist vor Peking: Auch von den Paralympics, die von 4. bis 13. März stattfinden, berichten ORF 1 und ORF SPORT + ausführlich.
Darüber hinaus macht sich auch schon Gedanken über die Vergabe der Senderechte für die Olympischen Spiele 2028 bis 2032.