Kultur/Medien

Literaturverfilmungen bis Europadrama: ORF fördert neue Kinoprojekte

Die Bandbreite reicht von Literaturverfilmungen bis zu europäischen Dramen: Der ORF fördert im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens wieder neue Kinoprojekte. Konkret werden sieben Vorhaben mit insgesamt zwei Mio. Euro unterstützt, wurde am Mittwoch mitgeteilt. Das ergab der bereits 185. Sitzungstermin der gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut. Ausgewählt wurden fünf Spielfilme und zwei Dokumentarprojekte.

Mit "Ein ganzes Leben" wird der gleichnamige Roman von Robert Seethaler verfilmt. Für die Regie der Lebensgeschichte eines einfachen Hilfsarbeiters in den Alpen zeichnet Hans Steinbichler verantwortlich, in den Hauptrollen sind Stefan Gorski, Julia Franz Richter und August Zirner zu erleben. "Europa" ist wiederum der Titel von Sudabeh Mortezais neuestem Projekt: Die Regisseurin und Drehbuchautorin, die mit "Joy" im Vorjahr beim Österreichischen Filmpreis groß abräumte, lässt darin mit Kapitalismus und Naturverbundenheit zwei Welten aufeinanderprallen.

Gefördert werden auch die "Geschichten vom Franz" nach Christine Nöstlinger (Regie: Johannes Schmid), für die u.a. Ursula Strauss, Simon Schwarz und Sophie Rois vor die Kamera treten werden. Ebenfalls eine literarische Vorlage hat sich Regisseurin und Autorin Elisabeth Scharang (artikelbild) genommen, die Doris Knechts "Wald" mit Brigitte Hobmeier, Gerti Drassl und Johannes Krisch auf die große Leinwand bringen wird. Ein historisches Drama ist wiederum "Last Song for Stella" von Regisseur Kilian Riedhof. Für die Geschichte der deutschen Jüdin Stella Goldschlag, die während der NS-Zeit zur Denunziantin wird, konnte ein hochkarätiges Ensemble um Paula Beer, Katja Riemann und Tobias Moretti gewonnen werden.

Zwei Dokumentarfilmvorhaben reüssierten bei der Innovationsförderung: "Besuch im Bubenland" von Katrin Schlösser ist ein Film über Männer, "erzählt aus der Perspektive einer Frau", wie es heißt. Schlösser geht folglich auf Entdeckungsreise, "um denen näherzukommen, die ihr immer als Ungeheuer vorgeführt wurden, denen sie sich bewusst und unbewusst unterlegen fühlte und die sie schnell verunsichern konnten – den Männern". Und Paul Poet spürt in "Der Soldat Monika" der transsexuellen Elitesoldatin Monika Donner nach.