„Jeder flucht manchmal beim Kochen“
Von Nina Oberbucher
Das Prinzip der laut Puls 4 „härtesten Koch-Challenge Österreichs“ ist ein bekanntes: Mehrere Kandidaten kämpfen um die Gunst prominenter Coaches, um anschließend in deren Teams gegeneinander anzutreten. So funktioniert die Gesangs-Castingshow „The Voice“, bei Sat.1 wurde das Konzept mit „The Taste“ bereits in die Kochwelt übertragen. Die neue Puls4-Hauptabend-Show „Kochgiganten“ präsentiert sich ähnlich.
20 Kandidaten versuchen zunächst, die Profiköche Alexander Kumptner und Didi Maier mit einem Gericht ihrer Wahl von ihrem Können zu überzeugen. Eine Stunde haben sie jeweils Zeit, unter ihnen sind gelernte wie Hobbyköche. Die Coaches entscheiden per rotem Buzzer-Knopf, wen sie in ihr Team holen möchten. Drücken beide den Knopf, haben die Kandidaten die Wahl.
Anders als etwa bei „The Taste“ werden die Teammitglieder jedoch nicht nach einer Blindverkostung ausgewählt. Die Coaches können den Kandidaten beim Zubereiten der Speisen zuschauen und sie persönlich kennenlernen. Das hat durchaus Vorteile, wie Teamchef und Haubenkoch Alexander Kumptner im Gespräch mit dem KURIER erzählt. Denn neben Geschmack und Optik des kredenzten Gerichts sei das Menschliche nicht zu vernachlässigen: „Du musst ja mit den Leuten arbeiten können. Wenn du merkst, ein Kandidat lässt sich nichts sagen, wird’s schwierig“, sagt der ehemalige Chefkoch der Wiener Albertina Passage. Umgekehrt sei es oft schmerzhaft, wenn die Chemie stimme, die Kochkenntnisse aber leider nicht ausreichen, erinnert sich Kumptner an die bereits abgeschlossenen Dreharbeiten. „Wie sagst du jemandem, der extra aus einem Bundesland angereist ist, wo vielleicht die Familie mitgefahren ist, dass er nicht weiterkommt? Das geht einem einfach nahe.“
Assistenz
Emotional geht es auch weiter, wenn die Kandidaten in verschiedenen Challenges die Jury überzeugen müssen (bestehend aus den Chefredakteuren zweier Gastro-Guides, Martina Hohenlohe von Gault-Millau und Wolfgang Rosam von Falstaff). Kumptner und Maier (der übrigens der Sohn von Haubenköchin Johanna Maier ist) stehen dabei jedoch nicht selbst am Herd, sondern dürfen ihren Schützlingen nur assistieren – was mitunter gar nicht so einfach ist: „Wenn man als Koch sieht, dass Fehler passieren und nicht einschreiten darf – das geht schon unter die Haut.“ Schließlich wollen beide Coaches, dass ein Kandidat aus dem eigenen Team am Ende den Titel „ Kochgigant 2018“ gewinnt.
Da könne es durchaus passieren, dass man die Kamera vergesse und fluche, wenn es stressig wird. „Aber jeder flucht manchmal beim Kochen“, sagt Kumptner. „ Didi und ich machen in der Show auch einige Scherze auf Kosten des anderen – aber nach der Sendung ist wieder alles gut. Das war nicht bei allen Kochshows so, die ich bis jetzt gemacht habe.“
Kumptner, der im Oktober sein erstes Kochbuch herausbringt, hat unter anderem bei der Kindersendung „Schmatzo“ (ORFeins) und „Grill den Profi“ (Vox) Fernseherfahrung gesammelt. Für Maier, der das Haubenlokal Didilicious in Salzburg führt, ist es hingegen das erste TV-Projekt.
Info: Heute um 20.15 Uhr zeigt Puls4 die erste von sechs Folgen "Kochgiganten" (immer dienstags).