Kultur/Medien

"Am Schauplatz" über die Bau-"Barbarei" an den Seen

Mittlerweile könnte Nora Zoglauer eine eigene Serie über Betongold machen, heißt es am Beginn der neuen Folge von „Am Schauplatz“. Regelmäßig hat sie in Reportagen über Großprojekte berichtet, im Zuge derer unter „extremer Dehnung von Bau- und Wohnungsrecht“ Luxushotels und teure Zweitwohnsitze errichtet werden sollen. Heute (Donnerstag, 21.05 Uhr, ORF2) geht es um verbaute Seen.

Das „Am Schauplatz“-Team war dafür am Attersee, Wolfgangsee, Wallersee und Traunsee. Überall zeigt sich ein ähnliches Bild: Riesige Bauvorhaben emotionalisieren die Bevölkerung. Die Bürgermeister verweisen indes darauf, dass sie bei erfüllten Rahmenbedingungen Baubescheide auszustellen haben.

So etwa in Gmunden. Bei einer in Bau befindlichen Immobilie soll man künftig direkt mit der Jacht zum Penthouse fahren können. In vielen Gemeinden der Region darf man keinen Zweitwohnsitz mehr melden – außer in Gmunden.

Für ein Hotel am See soll gar die Esplanade verlegt werden – eine „Barbarei“, wie ein Einheimischer sagt.

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Am Wallersee sollen ein Waldstück und der angrenzende Campingplatz einem Hotel weichen. Für manche der rund 100 Dauergäste, die das halbe Jahr dort verbringen, würde „eine Welt zusammen“. Politische Sitzungen würden seit Jahren nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, kritisiert ein Bürger.

Und auch in Weyregg am Attersee regt ein Neubauprojekt auf: Mitten im historischen Ortskern ist ein moderner Gebäudekomplex mit Tiefgarage geplant. Dafür sollen zwei alte Häuser abgerissen werden – doch so einfach wird es dem Investor nicht gemacht: Denn der letzte Mieter des „Kramerhäusl“ denkt nicht daran, auszuziehen: „Freiwillig auf keinen Fall.“

Die Reportagen über Betongold hätten eine „unglaubliche Resonanz beim Publikum“, erklärt „Am Schauplatz“-Mitbegründer Peter Resetarits in der Sendung. Und hätten „vielleicht auch bewirkt, dass Politiker auf Landes- und Gemeindeebene an neuen und strengeren Gesetzen arbeiten, die von Baulöwen vielleicht nicht so leicht zu umgehen sind.“