Kultur/Lifeball

Ausgesperrte Life-Ball-Gäste: Stadt will Lösung finden

Am 25. Mai 2013 standen viele Life-Ball-Gäste nach der Eröffnung aus Sicherheitsgründen vor verschlossenen Rathaustoren in der Kälte. Dafür hagelte es reichlich Kritik auf sämtlichen Plattformen – vor allem auf Facebook. Jetzt hat Life-Ball-Vater Gery Keszler mit einem Posting persönlich Stellung dazu genommen: "Für den Life Ball 2013 erfolgte ein Beschluss der Behörde bei Kapazitätsproblemen im Rathaus bereits im unteren Bereich des Stiegenaufgangs abzusperren. Dies ist alleinig Entscheidung der Behörde und liegt nicht in der Macht meiner Mitarbeiter."

Nun meldete sich die Stadt Wien zu Wort: Es sei keine "behördliche Sperre" verfügt worden, stellte Wolfgang Schieferle, Chef der MA 36 (Veranstaltungsbehörde) am Mittwoch klar.

Auch die Frage, ob eine Durchführung des Life Ball 2014 aufgrund der behördlichen Auflagen im Wiener Rathaus überhaupt möglich ist, stellte Gery Keszler in den Raum. Soweit will es die Stadt aber nicht kommen lassen. "Wir werden natürlich das Gespräch suchen mit Herrn Keszler", so Schieferle. Man wolle eine Lösung finden, sodass es zu dieser Problematik künftig nicht mehr komme.

Das Wetter war schuld

Die Behörde habe im Vorfeld eine Bewilligung erteilt, die auf dem Gutachten einer privaten Sicherheitsfirma basiere, erklärte Schieferle. Diesem zufolge habe das erste Obergeschoß des Rathauses einen Fassungsraum von 2960 Personen, was dem Veranstalter auch bekannt gewesen sei. Sollte diese Anzahl überschritten werden, hätte das Ordnerpersonal zu reagieren und eine temporäre Sperre einrichten - was schließlich auch geschehen sei.

Insgesamt waren 3500 Gäste auf dem Ball - laut Schieferle etwa gleich viele wie im Vorjahr. Auch der Fassungsraum hätte sich in der Vergangenheit im gleichen Rahmen bewegt. Der Unterschied heuer war: Aufgrund der Wetterlage - es war für die Jahreszeit ausgesprochen kalt - strömten die oftmals leicht bekleideten Menschen ins Innere. In den Vorjahren hätten sich die Besucher besser verteilt und auch im Freien, im Arkadenhof, gefeiert, so der MA 36-Chef.

Ein erboster Veranstalter

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Dies klang in Gery Keszlers Posting auf Facebook etwas anders: Laut Behörden dürfe nur eine maximale Personenzahl, die durch aktive Besucherzählung und Videoüberwachung festgestellt wird, ins Rathaus. Eine Regelung, die nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg 2010 in Kraft trat. "Für den Life Ball sind 3780 Ballbesucher bewilligt, ebenso viele Tickets wurden verkauft", schreibt Keszler. Warum die Gäste nicht zumindest in das Treppenhaus durften, ist für den Veranstalter des Life Balls nicht nachvollziehbar: "Vor allem, da bereits das Treppenhaus hunderte Personen fasst, welches zu diesem Zeitpunkt nahezu leer war – wie aus meiner subjektiven Sicht auch andere Räume des 1. Stocks." Er verstehe die Kritik und auch der Ball selbst hätte durch die Sperre massiv Schaden genommen. Denn zu dem Unmut vieler Gäste würden auch noch finanzielle Einbußen, vor allem in der Gastronomie, dazu kommen.

Inside Life Ball: Das geschah nach der Eröffnung

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Die besten Bilder vom Life Ball

Es war ein Fest der Superstars: Im Wiener Rathaus wurde am Samstag der 21. Life Ball gefeiert. Als Gäste haben sich neben Ex-US-Präsident Bill Clinton, Sänger Elton John, "Bezaubernde Jeannie" Barbara Eden sowie die Schauspielerin Hilary Swank, "Black Eyed Peas"-Sängerin Fergie und Kelly Osbourne eingefunden.

Promis am Life Ball

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Eva Longoria musste ihr Kommen wegen einer Mandelentzündung kurzfristig absagen. Thema des diesjährigen Charity-Events war "1001 Nacht".

Die Eröffnung versprühte orientalisches Flair, 200 Debütanten zogen zum "Marsch Pompös" aus der "Aladdin Suite" von Carl Nielsen ein. Mime Paulus Manker trat als überdimensionaler Dschinn auf, ehe Roberto Cavalli mit einer Retrospektive seiner besten Modelle auf dem Laufsteg zu sehen war.

Das Bühnen-Highlight: Die Cavalli-Modeschau

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Verrückt und orientalisch waren die Kostüme der Gäste. Der Life Ball lockte unzählige Verkleidungskünstler ins Rathaus.

Die besten Kostüme

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Im Vorfeld ist in der Wiener Hofburg die traditionelle Aids Solidarity Gala ausgerichtet worden. Die exklusive Veranstaltung - der Platz kostete immerhin 2.500 Euro - stand unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Heinz Fischer sowie Franca Sozzani, Chefredakteurin der italienischen Vogue.

Die rund 300 Gäste fanden sich in prominenter Gesellschaft - nämlich von Ex-US-Präsident Bill Clinton, Hollywood-Schauspielerin Hilary Swank, Topmodel Karolina Kurkova, Kelly Osbourne und Gottfried Helnwein.

2.500 Euro pro Platz - Illustres Dinner in der Hofburg

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