KURIER-Tag 2019: Wo sich Leser, Politiker und Journalisten treffen
Der Live-Stream vom KURIER-Tag:
Großen weiße Ballons mit KURIER-rotem Logo weisen den Weg - und ihnen folgen viele.
Das Zelt in der Wiener Mooslackengasse ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als KURIER-Chefredakteurin Martina Salomon und Geschäftsführer Thomas Kralinger um 10 Uhr den diesjährigen KURIER-Tag eröffnen. Im Publikum: Personen aller Altersklassen – von Schülern bis Senioren.
Zum Auftakt ergreift Bundespräsident Alexander Van der Bellen (per Videoschaltung) das Wort. Der KURIER sei eine der wichtigsten Tageszeitungen Österreichs, sagte er. Gerade in Zeiten von Fake News sei seriöse Information wichtiger denn je.
Im Anschluss sind die Besucher eingeladen, bei einer Redaktionskonferenz zuzuhören, wie sie jeden Morgen im KURIER stattfindet. Die Ressortleiter präsentieren, welche Themen morgen in der Zeitung zu lesen sein werden und besprachen auch die Online-Zugriffszahlen des gestrigen Tages.
Auch Aufsichtsrats-Präsident Erwin Hameseder mischte sich unter die Gäste.
Fragen gerne gesehen
Natürlich hat das Publikum auch die Möglichkeit, Fragen an die versammelten Ressortleiter zu stellen. Dieses ergreift die Möglichkeit prompt und erkundigt sich nach der Bedeutung von Leserbriefen, dem Verhältnis zwischen Print und Online und einem möglichen Einfluss der Eigentümer.
„Mir ist der Kontakt mit den Lesern besonders wichtig“, sagt Martina Salomon nach der Fragerunde. Aus diesem Grund habe sie auch den Leserberat gegründet, der sich auf der Bühne vorstellt und ihr zum Dank einen Blumenstrauß überreicht.
Vom Newsroom bis ins Studio
Unterdessen sammeln sich in der Lobby des KURIER-Redaktionsgebäudes am Leopold-Ungar-Platz jene, die in das Herzstück des Redaktionsraums vordringen wollen: den Newsroom.
Halbstündlich führt Christian Bartos, Chef des Leserservice, Interessierte durch die Redaktion.
Um 10. 30 Uhr ist das, unter anderem, Deutsch- und Geschichtelehrer Gerald Seidl mit seiner Maturaklasse aus dem BORG Mistelbach.
Er war vor Kurzem mit einigen Schülern bei der Diskussionsveranstaltung des KURIER und wollte sich danach den Tag der offenen Tür nicht entgehen lassen. "Ich bin seit einiger Zeit wieder begeisterter KURIER-Leser", sagt er. "Die Artikel eignen sich auch wunderbar, um sie schon in der 5. Klasse mit den Schülern zu besprechen. Es werden ihre Lebensrealitäten abgedeckt, das ist schön."
Mehr als 160 Journalisten
Mehr als 160 angestellte Journalistinnen und Journalisten sorgen im KURIER täglich dafür, die Leserschaft mit Artikel zu versorgen, erzählt Christian Bartos, während er die Gruppe durch den neuen Newsroom im dritten Stock führt. (Er ist tatsächlich erst am Dienstag fertig geworden).
"Und woher kommen die Inhalte?", möchte ein Leser wissen.
"Ganz unterschiedlich", erläutert Bartos. "Das beginnt beim Hintergrundgespräch und kann aber auch aus der Agentur kommen." Das Faszinierende sei aber, wie schnell und dicht, Information uns mittlerweile erreichen würde, meint Bartos, der im Oktober sein 33. Redakteursjahr feiert: "Man muss sich das überlegen. Bei Briefen dauerte es manchmal acht Tage, bis man eine Antwort erhalten hat. Heute kommt mitunter nach einer Stunde die Nachfrage: Haben Sie mein Mail erhalten."
Doch der KURIER produziert nicht mehr nur Texte für Print oder Online, sondern besitzt seit knapp zwei Jahren ja auch einen Fernsehsender: schauTV. Und so führt der Weg vom Newsroom hinauf in den 5. Stück, ins Studio.
Allzu viel Zeit für Fragen ist dann nicht mehr. Denn um 11 Uhr ist eines der Highlights des Tages angesetzt: Die Elefantenrunde der Spitzenkandidaten der Parteien (hier geht es zur Zusammenfassung).
Vor den Bildschirmen vor dem Zelt haben sich zu dem Zeitpunkt Menschentrauben gebildet.
Die gibt es auch nach der Elefantenrunde - und zwar um Sebastian Kurz, als dieser versuchte das Zelt zu verlassen. Dutzende Leserinnen und Leser bitten um ein Selfie.
Vorab traf KURIER-Reporterin Birgit Seiser die Spitzenkandidaten der Parteien.
Das Zelt ist zu diesem Zeitpunkt so voll, dass es zwischenzeitlich wegen Überfüllung geschlossen werden muss. Bemerkenswert und schön, meint KURIER-Geshäftsführer Thomas Kralinger später, dass so viele Interesse am KURIER-Tag und der Politik zeigen.
In der Folge lösen sich Sach-Diskussionen mit kabarettistischen Einheiten ab.
Blattkritik und Live-Zeichnen
KURIER-Redakteur Guido Tartarotti nimmt mit dem Kabarett-Duo Blözinger eine Blattkritik vor und diskutiert dabei, unter anderem, ob "Elefantenrunde" wohl der richtige Ausdruck für eine Politiker-Diskussionsrunde sei, denn meinte Blözinger-Hälfte Robert Blöchl: "Elefanten, heißt es ja, vergessen nie."
Zu sorgloser Musik singt Mike Supancic etwa "Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, und dass du hier mit Krebs liegst, das liegt an der Parisienne", bevor ehemalige KURIER-Chefredakteure diskutieren und die Stadträte Peter Hanke und Veronika Kaup-Hasler mit Dompfarrer Toni Faber über Wien plaudern.
Für herzhafte Lacher sorgt das Live-Zeichnen von KURIER-Karikaturist Michael Pammesberger, bei dem er vormacht, dass es nur wenige Striche braucht, um Politiker wie Sebastian Kurz oder Pamela Rendi-Wagner wiedererkennbar zu porträtieren.
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