Jubel für die große Netrebko-Show in Salzburg
In Wien hat man Anna Netrebko in Francesco Cileas „Adriana Lecouvreur“ schon in szenischen Aufführungen gesehen. Bei den Salzburger Festspielen ist sie in dieser großen Divenpartie nur konzertant zu erleben, was natürlich den Vorteil mit sich bringt, dass man sich Proben sparen kann. Wer Netrebko kennt, konnte aber schon erahnen, dass sie dennoch eine große Show zeigen werde.
Sängerisch ohnehin: Ihr immer dunkler getönter Sopran besticht weiterhin in allen Lagen, ihr Timbre ist atemberaubend, sie nimmt jeden Ton auf und spielt damit, ehe sie ihn ins Auditorium des Großen Festspielhauses schickt. Dabei ist sie in ihrer eigenen „Inszenierung“ auch darstellerisch stark präsent – an der Seite ihres Mannes Yusif Eyvazov, der den Maurizio mit viel Kraft, erfolgreich erarbeiteter Höhe und der ihm eigenen Stimmfärbung singt. Zwischendurch kann man sogar sehen, wie er von der Seite den Instagram-Husband gibt und Netrebko mit Handy filmt.
Anita Rachevelishvili ist als Bouillon eine ebenbürtige Gegenspielerin, mit mächtigem Mezzo. Die Damen übertreffen einander aber auch mit ihren bunten großen Bühnenroben. Nicola Alaimo ist ein sehr guter Michonnet. Marco Armiliato dirigiert das Mozarteumorchester, das sehr laut, aber auch präzise spielen kann.