Kultur

Integration mit Augenzwinkern

aber vielleicht ist der Begriff, der ja gerne sehr eindimensional diskutiert wird und unter dem doch jeder ein bisschen etwas anderes versteht, für Herkömmliches ohnehin nicht geeignet. Und so kommt die Integration als Teil des forum festwochen ohne Bühne aus – die Bühne ist dort, wo sie stattfindet (oder auch nicht).

 

Der Integrationsspieß wird zum spannenden Integrationsspaß.

Der russische Künstler Soulimenko, der seit zehn Jahren in Wien lebt und arbeitet, bittet zu Made in Austria ins Café auf dem Donauturm, wo an neun Tischen nicht Kaffee gereicht wird, sondern je ein „Performer": Eine philippinische Krankenschwester, eine armenische Opernsängerin, Menschen mit unterschiedlichstem kulturellen Hintergrund, die sich Österreich als Wahlheimat ausgesucht und hier ihr Glück gesucht und gefunden haben. Sie erzählen nicht ohne Augenzwinkern, was Österreich zu diesem Glück beigetragen hat. Und das Café hoch über Wien dreht sich und gibt, durchaus beabsichtigt, immer wieder den Blick bis weit in östliche Nachbarländer frei.

Das Wiener Performance-Kollektiv God`s Entertainment bleibt dagegen mit Österreicher integriert euch! Auf dem Boden. Genauer gesagt auf Plätzen in drei Wiener Bezirken, wo vor Festwochen-Beginn in Umfragen erhoben wurde, welche denn die größte störende Minderheit sei. Und genau diese lädt dann in abgezäunte Wagenburgen ein – und zwar den Österreicher, sich zu integrieren. Der Integrationsspieß wird augenzwinkernd umgedreht und so zum spannenden Integrationsspaß, an dem man entweder tagsüber teilnehmen oder abends auch nur zuschauen kann, wie das Leben im fremdländischen Alltag denn so funktioniert. Zwei außergewöhnliche Projekte, in denen letztlich alles einen offenen Ausgang hat. Wie der Versuch der Integration mit unter ja auch.