In der englischen Heide sorgt bereits ein toter Fasan für Schrecken
Von Peter Pisa
Der Schwede Håkan Nesser macht etwas überraschend die Landschaft zum Star – und zwar die südenglische Heide im Nebel: Dulverton, Exmoor, Bridgetown ... und wilde Ponys vor der Haustür und Schafe auf dem Weg zum nächsten Pub, wo es Kabeljau gibt.
Es ist ein überaus langsamer Kriminalroman, bei dem’s einen richtiggehend reißt, wenn dann doch ab und zu etwas passiert. Man ist ja schon mit einem toten Fasan zufrieden.
Meist ist es ruhig, und es regnet.
Eine 55-jährige Frau aus Stockholm hat sich mit ihrem Hund in diese Einsiedelei begeben, und man wird sich nur ein paar Seiten lang wundern, wo denn ihr Ehemann steckt.
Er stand im Verdacht, eine Kellnerin vergewaltigt zu haben, und jetzt ist er weg. Man darf raten, wo er ist, und man wird richtig raten.
Seine Witwe (muss man jetzt sagen) wird in seinem Laptop noch einiges über ihn erfahren, und mehr sollte man hier wirklich nicht verraten, weil Håkan Nesser diesmal einen höchst filigranen Roman gebaut hat, den ein einziges falsches Wort einstürzen lässt.
KURIER-Wertung: