Kultur

Heinz Zednik: 75. Geburtstag und 50 Jahre Staatsoper

Am 21. Februar begeht er seinen 75. Geburtstag; seit unglaublichen 50 Jahren ist er Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Grund genug für das Wiener Theatermuseum, den legendären Charaktertenor mit einer eigenen Schau zu würdigen. Noch dazu, da Zednik seinen Vorlass dem Haus am Lobkowitzplatz übergeben hat. Mangels Interesse der Nachkommen. Zednik: "Das landet sonst sicher alles im Ofen."

Nun ist das Gegenteil der Fall. Unter dem Titel "Der Meister Tön’ und Weisen" sind bis 21. September viele Exponate aus dem Privatbesitz Zedniks der Öffentlichkeit zugänglich. Kurator Markus Vorzellner hat im Erdgeschoß in zwei Räumen einen Querschnitt über die lange Karriere des auch als Regisseur tätigen Singschauspielers zusammengestellt. Man sieht Fotos, Programmzettel, Kostüme und persönliche Erinnerungsstücke.

Der Fokus liegt dabei auf Zedniks Staatsopernauftritten: Zednik, der Mozartsänger, der Loge oder später Mime in Wagners "Ring", der Interpret zeitgenössischer Musik (etwa Cerhas "Riese vom Steinfeld"), der Berg-Kenner (Hauptmann in "Wozzeck") oder der Held der Kinderoper ("Traumfresserchen").

Wien und die Welt

Dazu gibt es Ausflüge nach Bayreuth zu Patrice Chéreaus "Jahrhundert-Ring", an die New Yorker MET, nach Mailand, in die Welt der Operette oder in jene des Wiener Lieds; auch akustisch. Peter Dusek hat etliche Videobeispiele zusammengestellt, die der Vielseitigkeit des Künstlers gerecht werden. Live gesungen wird in der Schau übrigens auch: Am 22. April gibt Heinz Zednik einen Liederabend, am 9. September interpretiert er unter dem Motto "A Musi, a Musi" Wienerisches. Wein inklusive.

Doch was meint der Jubilar zu dieser Retrospektive? "Ich bin, wie wir Wiener sagen, schmähstad." Weniger schmähstad gab er sich gegenüber der APA im Hinblick auf seine (erfolglosen) Versuche, Volksoperndirektor zu werden. "Gott sei Dank ist dieser Kelch an mir vorübergegangen, weil ich gar nicht die Gerissenheit und nicht die Kraft gehabt hätte, mich durchzuboxen. Damals war Klaus Bachler am Burgtheater und Ioan Holender an der Staatsoper: Ich wäre diesen beiden Oberschlitzohren gar nicht gewachsen gewesen."

Link: www.theatermuseum.at