Kultur

Hans Hurch bleibt bis 2018 Viennale-Chef

Hans Hurch, Langzeitdirektor der Viennale, bleibt bis 2018 Festivaldirektor: Das Kuratorium der Viennale beschloss am Mittwoch angeblich "einstimmig" die Verlängerung des bis 2016 laufenden Vertrags um weitere zwei Jahre. Dies gab das Festival in einer Aussendung bekannt.

Zitiert wird der in den USA lebende Viennale-Präsident Eric Pleskow (92), der die vergangenen Ausgaben des Festivals laut APA "gesundheitlich geschwächt nicht besuchen konnte". Er soll gesagt haben: "Es war mein persönlicher Wunsch und mein Wunsch als Präsident des Festivals, dass Hans Hurch der Viennale auch weiterhin als Direktor zur Verfügung steht."

Nicht länger als bis 2018

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) ließ verlautbaren: "Hans Hurch hat die Viennale zu einem international anerkannten und erfolgreichen Publikumsfestival gemacht. Deshalb begrüße ich die Entscheidung des Kuratoriums." Hurch stehe "für Erfahrung, Kompetenz, Innovation und Qualität". Eine weitere Vertragsverlängerung dürfte es jedoch nicht geben: "Hurch wird 2018 ein künstlerisch anerkanntes Festival auf wirtschaftlich solider Basis seiner Nachfolge übergeben."

Hurch, 1952 in Schärding geboren, wird dann 66 Jahre alt geworden sein. Er leitet das Festival seit 1997 – und ist damit der längst dienende aktive Kulturmanager einer Institution der öffentlichen Hand. Im Kuratorium sitzt u. a. Bernhard Denscher vom Wiener Kulturamt.

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Hurch verantwortet heuer seine rekordverdächtige 19. Viennale. Die insgesamt 52. Ausgabe des Festivals findet vom 22. Oktober bis 5. November statt - dann vielleicht auch in Anwesenheit von Festivalpräsident Eric Pleskow (92). "Auf ein Wiedersehen im Herbst in Wien", schreibt der in den USA lebende, Wiener Filmtycoon nun optimistisch in der Aussendung des Festivals.

Schon wieder einmal wird der Vertrag von Hans Hurch verlängert. Mitten im Hochsommer, wenn viele auf Urlaub sind. Zwei Monate vor der Wien-Wahl. Ohne vorherige Ausschreibung des Postens. Sicher, die Viennale ist ein Verein – und daher nicht an das Stellenbesetzungsgesetz gebunden. Aber das Festival wird massiv von der Stadt Wien und vom Bundeskanzleramt mitfinanziert. Vertragsverlängerungen ohne faire Spielregeln dürfte die Politik nicht akzeptieren – außer sie will sich vorwerfen lassen, Freunderlwirtschaft zu betreiben.

Amtszeit

Amtsträger

31 Jahre

Michael Stolhofer, Leiter der Szene Salzburg (1981-2012)

31 Jahre

Günter Rhomberg, Präsident der Bregenzer Festspiele (1981-2012)

31 Jahre

Karl Regensburger, Gründer und Leiter von ImPulsTanz (1984-heute)

25 Jahre

Peter Noever, Direktor des MAK - Museum für Angewandte Kunst (1986-2011)

27 Jahre

Thomas Angyan, Intendant, zuvor Generalsekretär des Wiener Musikverein (1988-heute)

23 Jahre

Georg Springer, Geschäftsführer der Bundestheater Holding (1991-2014)

21 Jahre

Franz Häußler, Intendant der Vereinigten Bühnen Wien (1987-2008)

20 Jahre

Harald Serafin, Intendant der Seefestspiele Mörbisch (1992-2012)

20 Jahre

Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele (1995-heute, noch bis 2017)

19 Jahre

Ioan Holender, Direktor der Wiener Staatsoper sowie zeitweise auch der Volksoper (1991 als Generalsekretär unter Direktor Eberhard Waechter, 1992-2010)

18 Jahre

Hans Hurch, Direktor der Viennale (1997-heute, verlängert bis 2018)

18 Jahre

Wilfried Seipel, Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums (1990-2008)

16 Jahre

Luc Bondy, zunächst Schauspieldirektor und ab 2001 Intendant der Wiener Festwochen (1997-2013)

16 Jahre

Gerald Matt, Direktor der Kunsthalle Wien (1996-2012)

13 Jahre

Brigitte Fassbaender, Intendantin des Tiroler Landestheaters (1999-2012)

13 Jahre

Claus Peymann, Direktor des Burgtheaters (1986-1999)