Kultur

Green Day: Nach Entzug energiegeladener denn je

Ihr gebt mir nur eine verdammte Minute?“ Billie Joe Armstrong sah rot, als gegen Ende des Auftritts seiner Band Green Day beim iHeart Radio Music Festival in Las Vegas ein Warnschild aufblitzte, das signalisierte, in 60 Sekunden müsse er die Bühne verlassen. Er beschimpfte die Veranstalter, zerbrach wütend seine Gitarre und stürmte von der Bühne

Der Vorfall am 21. September 2012 während der Promotion-Tour für die Album-Trilogie „Uno“, „Dos“ und „Tré“ zeigte erstmals auch der Öffentlichkeit, was hinter der Green-Day-Kulisse vorging: Armstrong war schwer süchtig. „Ich habe Medikamente gegen Angstzustände und Schlaflosigkeit genommen“, erzählte er im März dem Rolling Stone. „Alles durcheinander, weil wir um die Welt fuhren – USA, Japan, England – und ich nicht schlafen konnte. Wir dachten über die Tour nach, sogar über eine zweite und eine dritte. Und ich dachte, oh Gott, mir geht es doch jetzt schon so beschissen.“

Dos: Das Album im Stream

Blackout

Dazu, sagt er, habe er „heftig“ getrunken. Eine Angewohnheit, die er schon seit 1997 aufgeben wollte. „Aber ich wollte in keine Einrichtung. Als Alkoholiker glaubt man ja immer, man wird mit allem fertig. So hatte ich im Sommer 2012 immer wieder totale Blackouts. Und in Vegas begann ich schon zu Mittag zu saufen. An den Vorfall beim Festival kann ich mich nur bruchstückhaft erinnern.“

Deshalb gab Armstrong danach endlich dem Druck des Managers nach, schloss sich zu Hause ein und ging dort mithilfe einer Krankenschwester auf Entzug.

Seit März sind Green Day wieder auf Tour und Kritiker bescheinigen dem cleanen Armstrong weit mehr Drive als vor dem Zusammenbruch. In der Wiener Krieau planen die Punk-Rocker am Mittwoch jedenfalls, an die 30 Songs zu spielen.

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