GrazMuseum geht mit 6 Mio. aus dem Startbudget ins Jahr 2019
Von Lena Grundner
Das GrazMuseum geht finanziell gut ausgestattet in die kommende Saison. Sechs Millionen Euro - rund zehn Prozent des gesamten Kulturbudgets der steirischen Landeshauptstadt - wurden vom Gemeinderat genehmigt. Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP) und die Museumsdirektoren Otto Hochreiter und Vize Sibylle Dienesch stellten am Dienstag in Graz das Programm für die kommende Saison vor.
Das Geld soll zum einen während der von Mitte Juli bis Mitte September dauernden Sommerpause für Renovierungsmaßnahmen verwendet werden. Unter anderem sollen die Hoffassaden durchgehend erneuert und in sieben verschiedenen Farben angemalt werden, wie Hochreiter erklärte. Dazu kommen Brandschutzmaßnahmen, Klimatisierung der Ausstellungsräume im zweiten Stock sowie Ausbau der Barrierefreiheit. Weiters wird in eine Erweiterung der Öffnungszeiten investiert: Künftig steht das GrazMuseum Besuchern von Montag bis Sonntag regelmäßig von 10 bis 18 Uhr offen, am Mittwoch sogar bis 20 Uhr.
Die in Kooperation mit dem Stadtarchiv bereits in den vergangenen Jahren begonnene Digitalisierung und Internet-Aufbereitung der Bestände soll weiter forciert werden. Für 2019 plant die Museumsleitung eine interaktive Online-Version der Dauerausstellung "360 Graz". Laut Vize-Direktorin Dienesch ist Graz damit international Vorreiter in punkto virtueller Präsentation von Stadtgeschichte. In den kommenden Jahren soll diese Digitalisierungsstrategie fortgesetzt und weitere Bestände auf elektronischem Weg für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Bei den neuen Ausstellungen liegt der Themenschwerpunkt auf Menschenrechten und Urbanität. Den Anfang macht von Februar bis April die in Kooperation mit dem Verein RosaLila PantherInnen erstellte LGBT-Rechte-Ausstellung "30 Jahre Tuntenball". Danach wechselt der Fokus mit dem Sturm-Graz-Porträt "100 Jahre Gruabn" auf das runde Leder und seine Funktion im städtischen Gesellschaftsleben. Vor der Renovierungspause ist mit "Bibongo - Die Kinderstadt" noch eine interaktive Schau für die jüngeren Museumsbesucher geplant.
Nach der Sommerpause gibt es zunächst einen vergleichenden Rückblick auf die Stadtentwicklung anno dazumal unter dem Motto "Brücken, Bäder, Boulevards", die sich, durchaus zeitkritisch und unterschwellig politisch mit einer Zeit auseinandersetzt "als Schönheit noch ein Planungsziel war", sagte Museumschef Hochreiter. Als Beispiele führte er die seinerzeit unter mit hohem ästhetischem Anspruch errichteten Murbrücken, die traditionellen Stadtbäder und ehedem pulsierende Stadtboulevards wie die Grazer Annenstraße an.
Ab Oktober soll die derzeit beim Artikel-VII-Kulturverein zu sehende Ausstellung Stajer-Mark, die sich mit der Zweisprachigkeit der historischen Steiermark beschäftigt, in einer neu aufbereiteten Version im GrazMuseum laufen. Die bereits eröffneten Ausstellungen "Alt werden", "Lager Liebenau" und "Im Kartenhaus der Republik" stehen respektive noch bis Februar, April, beziehungsweise Juli den Besuchern offen.