Kultur

FPÖ schickte deutschnationalen Maler in OÖ Landeskulturbeirat

Die oberösterreichische FPÖ will den deutschnationalen Maler Odin Wiesinger in den Landeskulturbeirat entsenden. Der Andorfer gilt  Lieblingskünstler von Norbert Hofer und hat u. a. für das extrem rechte Magazin Info-Direkt und für die im Vorjahr eingestellte Aula Werke beigesteuert. Die ÖVP stimmte zu, damit ist Wiesinger im Beirat.

"Keine Bedenken"

Die FPÖ sehe keine Bedenken mit der Ernennung, bestätigte ein Sprecher von Landesparteichef und Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner diese am Sonntag. Das Büro von Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer (ÖVP) verwies am Sonntag darauf, dass die Statuten des Landeskulturbeirats „ein eigenständiges Nominierungsrecht für alle im Landtag vertretenen Parteien“ vorsehe.


Titelbild für Rechtsextremen-Kongress


Der Maler, der eigentlich Manfred mit Vornamen heißt, hat sich seinen „Couleurnamen“ Odin (eine germanische Gottheit) von seiner Burschenschaft beibehalten. 2016 hatte er von Info-Direkt den Auftrag erhalten, für die aktuelle Ausgabe zu dem in Linz stattfindenden Kongress „Verteidiger Europas“ das Titelbild zu gestalten. Sein Werk „Junger Verteidiger Europas“ sollte laut dem Magazin bei dem rechten Treffen versteigert werden. Laut Wiesinger sei der Jüngling mit einem Holzschwert die bildhafte Darstellung des Sprichwortes: „Was du liebst, musst du verteidigen; und wäre deine Waffe aus Holz!“.


Freundschaften in höchste blaue Kreise

Der 1961 geborene Innviertler ist bei den Freiheitlichen ein gern gesehener Künstler. Er ist nicht nur mit Hofer sondern auch mit dem ehemaligen dritten Nationalratspräsidenten und ebenfalls schlagenden Burschenschafter Martin Graf befreundet. So haben einige von Wiesingers Werke - die er auch für das als rechtsextrem eingestufte und inzwischen eingestellte Blatt „Aula“ malte - die Tradition der Studentenverbindungen zum Thema.

Als Abschiedsgeschenk bekam Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) 2017 von Haimbuchner einen Gutschein für ein Gemälde von dem strittigen Künstler überreicht. Und jetzt soll er für die Blauen in den Landeskulturbeirat einziehen.
Insgesamt werden neun von der Politik bestimmte Personen in dem beratendem Gremium sitzen. Zudem konnten sich Kulturschaffende und Kultureinrichtungen für die Mitgliedschaft bewerben oder Persönlichkeiten dafür vorschlagen. Am 8. Juni beginnt die neue, vierjährige Funktionsperiode.