Flugzeugwracks mit schönen Geschichten
Von Karl Oberascher
Fotograf, Archäologe, Abenteurer und früher einmal Manager – in Dietmar Eckell schlagen viele Herzen. Seit zwei Jahren konzentriert er sich nun ganz auf sein liebstes Hobby und bereist die Welt auf der Suche einzigartigen Objekten.
Glückliches Ende
Ob eine verlassene Teststation für Atombomben mitten in Australien, ein gestrandetes Schiffswrack an der Küste Mauretaniens oder heruntergekommene Häuser im Hinterland der amerikanischen Westküste. Die Bilder des Düsseldorfers erzählen immer eine Geschichte. Eine Geschichte des Verfalls.
"Mich interessiert, was am Ende bleibt: Geschichten, Erinnerungen, die Schönheit des Verfalls", erklärt Eckell im Email-Interview mit KURIER.at. "Und das versuche ich in Fotografien zu verewigen. Aus längst Abgeschriebenem wird so etwas Neues."
In seiner jüngsten Serie "Happy End", die nun auch als Bildband erschienen ist, rückt Eckell Flugzeuge ins Bild, die im Nirgendwo notlanden mussten. Woher dann der Name mit dem glücklichen Ende kommt, liegt auf der Hand. "Wie durch ein Wunder überlebten alle Insassen den Absturz", erklärt Eckell. "Es geht um heldenhafte Piloten, um das Glück der Passagiere, um die Relativität von Zeit und Raum und um den letzten Frieden in weiter Natur."
Crowdfunding für Wracks
Für Dietmar Eckell sind es jedoch nicht nur die Bilder selbst – es sind auch die Reisen hin zu den entlegenen Orten, die ihn faszinieren. Ein kostspieliges Unterfangen. Um sich seine Reisen und vor allem das im Eigenverlag erschienene Buch finanzieren zu können, stellte Eckell sein Vorhaben auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo vor. Aus den ursprünglich veranschlagten 4.000 Dollar sind mehr als 57.000 Dollar geworden.
Ein Erfolg, der ihn selbst überrascht habe. Doch das Geld ist bei Eckell gut aufgehoben. "Ich konnte so das Buch aufwerten und habe die Reisekasse für die nächsten Projekte gefüllt. Ich hab noch acht Flieger und vieles andere auf der Liste."