Kultur

Eine Starparade gibt sich an der Salzach ein Stelldichein

An den beiden Jahresregenten kommt heuer niemand vorbei. Auch nicht Noch-Salzburg-Intendant Alexander Pereira, der in seiner zweiten (von drei) Spielzeiten auf Giuseppe Verdi und Richard Wagner setzt.

So kommt von Verdi etwa ein neuer „Falstaff“ (ab 29. Juli) in der Inszenierung von Damiano Michieletto und mit Zubin Mehta am Pult der Wiener Philharmoniker. Die Titelpartie im Haus für Mozart singt Ambrogio Maestri. Klassisch-glanzvoll sollte einer neuer „Don Carlo“ (Premiere: 13. 8.) im Festspielhaus werden. Peter Stein führt Regie; Antonio Pappano leitet die Wiener. Es singen Topstars wie Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Thomas Hampson, Matti Salminen oder Eric Halfvarson.

Konzertant gibt es in der Felsenreitschule eine „Giovanna d’Arco“ (ab 6. 8.) mit Anna Netrebko in der Titelpartie. Auch „Nabucco“ ist ab 29. 8. im Festspielhaus mit Riccardo Muti am Pult konzertant zu erleben.

Von Wagner kommen die „Meistersinger“ in der mit Spannung erwarteten Inszenierung von Stefan Herheim (ab 2. August); Daniele Gatti dirigiert. Konzertant gibt es Wagners Frühwerk „Rienzi“ (11. 8.) mit Philippe Jordan am Pult des Gustav Mahler Jugendorchesters.

Mozart ist mit „Lucio Silla“ und „Così fan tutte“ als Auftakt von Sven-Eric Bechtolfs Da-Ponte-Trilogie vertreten. Bellinis „Norma“ mit Cecilia Bartoli kommt wieder; weiters sind Birtwistles „Gawain“ und (konzertant) „Jeanne d’ Arc“ von Walter Braunfels zu sehen.

Luxus pur

Die prominenteste Produktion im Schauspielprogramm ist zweifellos Matthias Hartmanns Inszenierung von Johann Nestroys noch immer enorm populärer Zauberposse „Der böse Geist Lumpazivagabundus“, die am 1. August auf der Perner Insel in Hallein Premiere hat. Die Besetzung ist luxuriös: Mit Nicholas Ofczarek (Knieriem), Michael Maertens (Zwirn) und Florian Teichtmeister (Leim) ist der Erfolg fast schon garantiert, ihnen zur Seite stehen Darsteller wie Maria Happel, Branko Samarovski und Mavie Hörbiger.

Hartmann, der seinen ersten Nestroy inszeniert, zeigte sich dem KURIER gegenüber begeistert: „Ich bin fasziniert und begeistert von diesem Text. Und ich entwickle ein starkes Gespür für die Naivität auf der einen Seite und das Ätzende auf der anderen.“ Am 6. September eröffnet die Produktion dann die neue Spielzeit des Burgtheaters.

Ebenfalls vielversprechend: Michael Thalheimer (seine fantastische „Elektra“ am Burgtheater ist noch in bester Erinnerung) inszeniert Schillers „Jungfrau von Orleans“ – die Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin hat am 28. Juli im Landestheater Premiere. Die wunderbare Kathleen Morgeneyer spielt die Johanna.