"Ein sehr attraktives Angebot"
Von Christoph Silber
KURIER: Warum dieser zweite Sender, ATV2, jetzt?
Herbert Kloiber: Bei der Kraft, die die Marke ATV entwickelt hat, der Vielfalt an eigenem Programm und der Konjunktur bei der Werbung war es naheliegend, ATV2 zu gründen. Dazu kommt, dass die TV-Nutzung kontinuierlich steigt und die analogen Satelliten 2012 abgeschaltet werden. Viele Konsumenten orientieren sich neu. Das ist ein Fenster, das wir nutzen wollen.
Was ist anders an ATV2?
Fürs Erste wenden sich beide Sender an die gleiche Zielgruppe. Wie sie sich in der Folge differenzieren, wird man sehen. Ich kann mir einen Eigenproduktionsanteil von bis zu 40 Prozent durchaus vorstellen. Auch attraktiver Film-Nachschub für beide Sender ist gegeben. Wir haben die Potters, die Twilight-Sage et cetera. Dazu noch Kultur und Sport - erstmals ist ATV bei den Olympischen Spielen 2014/16. Insgesamt ein sehr attraktives Angebot.
Der Verfassungsgerichtshof hat Teile des ORF-Gesetzes aufgehoben. Nun will der ORF mehr Werbung...
Ich gehe im Gegenteil davon aus, dass mittelfristig die Werbung vom ORF verschwinden wird. Jetzt nehme ich freudig zur Kenntnis, dass der ORF Gewinne schreibt, wenn auch nur dank der Zusatz-Millionen aus dem Bundesbudget.
In Diskussion ist, statt der Gebühren eine Haushaltsabgabe zu machen, an der auch Private für öffentlich-rechtliche Sendungen beteiligt werden können. Diese Idee nannte ORF-Chef Wrabetz "Reichensteuer".
Die Presseförderung ermöglicht auch eine Vielfalt und Qualität, die es sonst so wohl nicht geben würde in Österreich. Ich bin also nicht a priori gegen eine Unterstützung durch eine Haushaltsabgabe. Unser Kulturmagazin "Highlights" spielen wir auch an einem sehr guten Sendeplatz, weil es eine gewisse Förderung erfährt. Mit der Opern-Schiene bei ATV2 versuchen wir das ebenfalls. Ich finde die Äußerung, die Herr Wrabetz aus seiner Gesamtförderungsidylle heraus getätigt hat und mit der er Herrn Mateschitz und mich als ausländische Raffgiere darstellt, einfach nur niederträchtig.
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