Die Sensation nebenbei: Frauen werden den "Jedermann" dominieren
Von Thomas Trenkler
Es hatte sich bereits herumgesprochen, dass Lars Eidinger der neue Jedermann der Salzburger Festspiele würde. Die große Überraschung aber sind - neben Verena Altenberger als Buhlschaft - die radikalen Umbesetzungen: 2021 werden die Frauen die Inszenierung von Michael Sturminger dominieren.
Die große Edith Clever spielte vier Jahre lang Jedermanns Mutter. Diese Rolle gibt sie an die nicht minder große Angela Winkler ab - um nun den Tod zu verkörpern. Und Mavie Hörbiger, in den vergangenen vier Jahren die Werke, übernimmt die Rolle des Teufels, der somit zum ersten Mal weiblich wird (und vielleicht Prada trägt?). Die Werke werden vom gesamten Ensemble verkörpert und sollen damit ein Synonym für die Spuren sein, die das eigene Tun in der Welt hinterlässt.
Nicht nur Tobias Moretti, auch sein Bruder Gregor Bloeb verlässt die Produktion. Anton Spieker wird daher als Jedermanns guter Gesell seinen Einstand geben. Der ausgebildete Artist, Balletttänzer und Schauspieler Mirco Kreibich übernimmt eine janusköpfige Doppelrolle als Schuldknecht und später als Mammon - eine durchaus naheliegende Kombination.
Jörg Ratjen wird den armen Nachbarn spielen, als sein Weib die Salzburgerin Anna Rieser, 2019 mit dem Nestroy als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet, fungieren. Und Kathleen Morgeneyer verkörpert den Glauben.
Eine Konstante aber gibt es: Auch 2021 sorgen Gustav Peter Wöhler und Tino Hillebrand als Vetternpaar für Klamauk.
Und weil sich die "Jedermann"-Inszenierung weiterentwickelt, wird aus dem Ensemble 013, das seit 2013 das Geschehen musikalisch begleitet, das Ensemble 021. Schauspielchefin Bettina Hering kündigte neue Kompositionen von Wolfgang Mitterer an.