Kultur

Der Vatikan am Anfang einer Biennale-Karriere

Erstmals nimmt heuer der Vatikan an der Biennale Venedig teil: „In Principio“, Am Anfang, heißt die Schau, die vier Künstlerpositionen in den Sälen des Arsenale präsentiert.

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Es sind keine international sehr bekannten Namen, die hier zu sehen sind, und es ist auch keine besonders wagemutige Kunst: Am Eingang hängen drei Gemälde des 1988 verstorbenen Malers Tano Festa, die auf Genesis-Motive Michelangelos Bezug nehmen. Innen hat das Mailänder „Studio Azzurro“ eine Videoinstallation aufgebaut, die Motive der Schöpfungsgeschichte in ein modernes Gewand kleidet. Weniger „predigend“ – und damit überzeugender – wirken die Landschafts-Fotos, die der tschechische Künstler Josef Koudelka ausstellt, sowie die großformatigen, teils mit integrierten Glühbirnen erhellten Gemälde des Australiers Lawrence Carroll. Als Signal ist die Vatikan-Beteiligung jedoch trotzdem nicht zu unterschätzen, zeigt sie doch ein Interesse an zeitgenössischen Vorgängen auf einer internationalen Bühne.

Malediven

Der Vatikan ist nicht der einzige Zwergstaat, der sich bei der Biennale präsentiert: Bemerkenswert ist unter anderem der Beitrag der Malediven, der von Maren Richter, einst Kuratorin der steirischen „Regionale“, mitgestaltet wurde. In der Ausstellung in einem baufälligen Stadthaus geht es um „Das Verschwinden als Work In Progress“: Das Schicksal des vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Inselstaats gibt dem Beitrag politische Brisanz. Mit Oliver Ressler und Heidrun Holzfeind sind an der Malediven-Schau auch noch zwei österreichische Künstlerpersönlichkeiten beteiligt.