"Curvy Supermodel" bei RTL2: Yummy, curvy!
Von Anna Gasteiger
RTL 2 hat mit „Curvy Supdermodel“ offenbar einen Nerv getroffen: 1,21 Millionen Menschen (4,2 Prozent) sahen die Show in Deutschland. Bei den jungen Frauen lag der Marktanteil sogar bei knapp 20 Prozent. In Österreich hatte die Show 83.000 Zuschauer. Dabei unterscheidet sich die Show in allen wesentlichen Hinsichten nicht sehr von anderen Model-Castingshows.
1. Der Bikini-Catwalk . „Hallihallohallihallo! Das ist yummy, du siehst toll aus!“ schwärmt die Jury, als sich die erste Kandidatin im Bikini präsentiert. Warum das sein muss? „Wie können hier ja nicht die Katze im Sack kaufen,“ rechtfertigt Juror Ted Linow die Halbnacktshow. Oder das Model in einem einigermaßen würdevollen Outfit. Klar.
2. Die blöden Sprüche:
„Am besten an mir finde ich meinen Po und meine Brüste. Ich glaube, das passt am besten zusammen, die Kombi.“
„Hast du Unterwäsche angelassen?“ „Nein,roh. Wie Lachs“
„Das Geilste oder das Schönste an mir, finde ich meinen Po. Ich kann ihn ja mal eben zeigen.“
„Sie hat eine tolle Ausstrahlung. So wie ein Reh."
3. Die Scheinheiligkeit
In der Show wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Hälfte der Frauen in Deutschland Kleidergröße 42 oder mehr hat. Trotzdem werden die Kandidatinnen behandelt, als würde mit ihnen etwas nicht stimmen. „Ich denke, das interessiert jetzt viel Frauen“, fragt Juror Harald Glööckler die bildhübsche Celine (23). „Wie schafft man es, dass man trotzdem so ein Selbstbewusstsein hat?“ "Man muss ich selbst lieben“, weiß Celine, und kriegt Lob von Glööckler. Richtige Antwort. Braves Mädchen.
4. Die Mädels
Apropos Mädchen. Die Frauen werden hier nicht geduzt, sondern gesiezt. Ein Pluspunkt. Trotzdem sagt Glööckler dann: „Ich finde, Sie sind ein tolles Mädel.“
5. Das gestörte Körperbild
Das ideale curvy Supermodel trägt bei einer Körpergröße von 176 bis 180 cm Kleidergröße 42 bis 46, weiß Juror Linow. Bei uns sagt man zu einer knapp 1,80 Meter großen Frau mit Kleidergröße 42 immer noch nicht „curvy“, sondern: normal.