Eine Hexe und Conchita Wurst als Puppenkönigin im Politiker-Kasperltheater
Österreich ist Song Contest! Aber Spindi, Werner & Co. sitzen noch immer im nördlichen Eismeer fest. Wird also Conchita Wurst die Puppenrepublik übernehmen? Und Gery Kessler neuer Bundespräsident mit Birgit Sarata als First Lady?
Ab 19. September lässt die Mediensatiretruppe maschek im Rabenhof wieder die Puppen tanzen.
Neu in der Show "Bye-Bye, Österreich!", wieder nach Karikaturen von Gerhard Haderer umgesetzt von der Puppenbauerin Brigitte Schneider: Conchita Wurst und die Minister Sebastian Kurz, Gerald Klug und Johanna Mikl-Leitner. "Bei ihr hatte Haderer die Inspiration Hexe und hat ihr noch eine Katze auf die Schulter gesetzt", sagt Thomas Gratzer, seit zehn Jahren Rabenhof-Chef.
Absurdistan
Autor Peter Hörmanseder, noch in Schreibklausur, "lässt sich gerade von der Muse küssen. Aber was wirklich läuft, werde auch ich erst Anfang September mit Beginn der Proben erfahren", so Gratzer. Aber garantiert ist wieder eine Reise durch Österreichs Polit-Absurdistan. Nur haben sich ein paar Figuren einfach überholt. Frank Stronach zum Beispiel. Der wird beim Relaunch wahrscheinlich abspringen und in Kanada bleiben. Beim letzten Mal wurde er ja noch von Eisbären in der Arktis gefressen.
Dagegen dürfte Wladimir Putin nach längerer Pause aus der Puppenkiste geholt und wiederbelebt werden. "Der Old-Time-Favourite war freilich Alfred Gusenbauer, das Prallste und Geilste überhaupt, eine Renaissance-Figur", schwärmt Gratzer. "Nur müsste die Gusenbauer-Puppe heute ein bisschen ausgestopfter sein als damals."
Eine weitere Novität in der Herbstsaison neben der Puppen-Show, "die wir auch notwendigerweise brauchen, damit wir uns andere Projekte leisten können", so Gratzer: Monochrom-Mastermind Johannes Grenzfurthner zeigt in einer Stand-up-Comedy "Schicksalsjahre eines Nerds" (ab 16. 10.).
Lange seien die Nerds ungeliebte Außenseiter gewesen, "heute beherrschen sie die Welt, wie Beispiele von Steve Jobs bis Edward Snowden beweisen", erklärt Gratzer. Jetzt seien diese früher als autistisch belächelten Menschen bühnentauglich.
Außerdem bieten Christoph Grissemann, Dirk Stermann und "Naked Lunch"-Frontman Oliver Welter "Für die Eltern was Perverses" (ab 5. 11.). Gratzer weiß "noch nicht genau, was es wird –, aber ein spannender Weg bis zur Premiere wird es auf jeden Fall."