Kultur

Kuschelmonster besiegen Zombie-Viren

Für einen Western waren die Besucherzahlen von „Lone Ranger“ in den USA gar nicht so schlecht. Allerdings liegt die Latte liegt bei Western traditionell sehr, sehr tief.

Für das erfolgsverwöhnte „Fluch der Karibik“-Team Gore Verbinski und Johnny Depp hingegen entpuppten sich die Einspielergebnisse als klare Niederlage: Der Blockbuster-Western „Lone Ranger“ (Österreichstart: 8. August) spielte in den ersten fünf Tagen nur knapp unter 50 Millionen Dollar ein. Dabei war „Lone Ranger“ als Nachfolgeprojekt für den spektakulären Kassenerfolg von „Pirates of the Caribbean“ konzipiert worden.

Basierend auf einer Radioshow aus den 30er-Jahren, spielt Depp den indianischen Sidekick Tonto, der mit einem ausgestopften Vogel auf dem Kopf und rollenden Augäpfeln für einen Publikumshit sorgen sollte. Doch zehn Jahre nach seinem originellen ersten Auftritt als Rock-’n’-Roll-Pirat Jack Sparrow kann Depp mit einer ähnlichen Rolle nicht mehr punkten. Von den über 200 Millionen Dollar Produktionsbudget wird Disney nach Brancheneinschätzung gerade die Hälfte zurück gewinnen.

Lust auf Spaß

Dafür läuft es für das Maus-Studio an anderen Fronten bestens: Disneys Pixar-Animation „Monster Uni“ (derzeit im Kino) schlug an seinem ersten US-Kinowochenende hochkarätige Gegner aus dem Feld. Mit 82 Millionen Dollar Einspielergebnis konnten die Kuschelmonster Brad Pitts Zombies aus „World War Z“ mit 66 Millionen auf Platz 2 verbannen. Sogar die Superman-Neuverfilmung „Man of Steel“ – bis dahin ein klarer Box-Office-Sieger – musste auf Platz 3 zurück weichen. Ganz offensichtlich hat das Kinopublikum derzeit mehr Lust auf familienfreundliche Komödien und witzige Animationen als auf Katastrophenthriller und Weltuntergang.

Das bekam auch der Zertrümmerer Roland Emmerich zu spüren: Sein Action-Thriller „White House Down“ (Österreichstart: 6. September) startete mit knapp unter 25 Millionen Dollar enttäuschend. Selbst die weiblichen Fans von Actionstar Channing Tatum sahen sich offenbar viel lieber die Polizistinnen-Komödie „Taffe Mädels“ (derzeit im Kino) mit Sandra Bullock und Melissa McCarthy im Kino an als Emmerichs Blockbuster.

Geradezu sensationellen Erfolg feierte auch der zweite Teil der gelben Minion-Männchen mit „Ich, einfach unverbesserlich 2“: Mit 143 Millionen Dollar Einspielergebnisse in den ersten fünf Tagen legte der Animationshit einen der besten Kinostarts hin, den je ein Animationsfilm geschafft hatte.