Kultur

Bei Kubin war immer Halloween

An Halloween wird die Grenze zwischen realer Welt und Unterwelt, zwischen dem Heimeligen und dem Unheimlichen, durchlässig. Bei Alfred Kubin (1877 - 1959) war dies gewissermaßen ein Dauerzustand: Kaum einem anderen Künstler standen die Tore zur Welt der (Alb-)Träume so weit offen, und Kubin baute nahezu sein ganzes Werk darauf auf, die Visionen dieser Welt im Bild festzuhalten. Doch der Künstler, der einen großen Teil seines Lebens im oberösterreichischen Zwickledt verbrachte, war mit seinen Visionen nicht allein: Er unterhielt eine umfangreiche Bibliothek sowie eine Grafiksammlung, die er als "meine Arche" bezeichnete. Darin fanden sich Werke von Dürer, Rembrandt und anderen Meistern, aber auch Werke von Zeitgenossen, die Kubin als Geschenk oder im Tausch erhalten hatte.

Die Landesgalerie Linz setzt in der außergewöhnlichen Schau "Alfred Kubin und seine Sammlung" (bis 14.2.2016) das Werk und die Sammlungsbestände des Künstlers in aufschlussreicher Weise in Beziehung. Parallel dazu zeigt die Albertina die Ausstellung "Lyonel Feininger und Alfred Kubin", in der die Freundschaft der beiden Künstler nachgezeichnet wird.