Kultur

"Avengers 2": Starker Start für Superhelden-Routiniers

In den USA kommt "Avengers 2: Age of Ultron" erst am 1. Mai in die Kinos, für neue Rekordzahlen sorgt das Superhelden-Franchise aber schon jetzt. In den 44 Ländern, darunter Österreich, in denen der neue Blockbuster von Marvel vergangene Woche angelaufen ist, wurden bereits 201,2 Millionen Dollar (185,7 Mio. Euro) eingespielt, berichtet der Branchendienst Box Office Mojo . Österreichs Beitrag: rund 1,14 Millionen Euro. Mehr als 102.000 Zuschauer (inkl. Preview) sahen den Film von Regisseur Joss Whedons laut Disney hierzulande.

Trotz Boykott

Auch in Deutschland, wo der Film wegen der umstrittenen Preispolitik von zahlreichen Kleinstadt-Kinos boykottiert worden war, startete der Film stark. 710.000 Besucher bedeuten dort den erfolgreichsten Start aller bisherigen Marvel-Filme.

Die Avengers liegen also voll auf dem vorgebenen Kurs - der erste Teil landete 2012 mit insgesamt 1,52 Milliarden Dollar auf Platz drei der erfogleichsten Filme nach Einspielergebnis und ist der mit Abstand erfolgreichste Superheldenfilm Hollywoods.

"Fast & Furious" weiter top

Im Heimmarkt USA regiert derweil aber noch "Fast & Furious 7". Auch nach vier Wertungswochen liegt der Actionfilm ungebremst auf Platz eins der Kinocharts und spielte in den USA und Kanada mehr als 18 Millionen Dollar (rund 16,5 Millionen Euro) ein. Damit verdiente die Geschichte um illegale Straßenrennen allein in Nordamerika über 320 Millionen Dollar.

Seit dem Siegeszug von "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" im März 2012 ist "Fast & Furious 7" der erste Film, der vier Mal hintereinander den Spitzenplatz der Kinocharts erobern konnte, wie das Branchenblatt Variety berichtet.

Die Komödie "Der Kaufhaus-Cop 2" konnte sich an ihrem zweiten Wochenende erneut auf Platz 2 behaupten. Dort verdiente der Klamauk mit Komiker Kevin James gut 15 Millionen Dollar dazu.

Der Neueinsteiger "Für immer Adaline" musste sich mit dem dritten Platz begnügen. Die Science-Fiction-Romanze mit Blake Lively in der Rolle einer jungen Frau, die einen schweren Unfall überlebt und seitdem nicht mehr altert, ging mit mehr als 13 Millionen Dollar an den Start.

Das sind die Avengers

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Für "Avengers – Age of Ultron" haben die Disney-Studios ihre Fantasy-Formel "Es war einmal …" gegen "Es wird einmal …" getauscht – und das bedeutet Krieg in einer nicht näher definierten Zukunft. Das Marvel-Superheldenteam kämpft diesmal gegen ein künstlich geschaffenes Superhirn, das den Weltfrieden garantieren sollte, aber offenbar genug hat von den Menschen und daher die Erde zur Gänze zerstören will.

Märchen trifft Science-Fiction: Die Helden kämpfen mit Hammer und Schwert, tragen digitale Ritterrüstungen und verschanzen sich in einer elektronisch überwachten, mittelalterlichen Festung. Das neue "Avengers"-Abenteuer ist eine Materialschlacht in 3-D, mit mehr Spezial-Effekten als alle bisherigen Folgen zusammen. Dem Publikum bietet es Eskapismus pur und Verhaltensforschern einen Grund mehr, um vor der "Infantilisierung" Erwachsener zu warnen. Ein Zustand, der die Rezensentin des Films offenbar schon erfasst hat, denn sie hat sich bei "Avengers: Age of Ultron" gut unterhalten. Was nicht nur an der Überfülle an Spezialeffekten liegt, sondern auch an den durchwegs guten Schauspielern – von Robert Downey, Jr. (Iron Man), Mark Ruffalo (Hulk), Scarlett Johansson (Black Widow), Chris Hemsworth (Thor), Jeremy Renner (Hawkeye) – bis Stellan Skarsgård und Tom Hiddleston. Die von Actionhelden gewohnte Ein- bis Zweisilbigkeit wird mit Klassiker- und Bibel-Zitaten erweitert.

Auch das pädagogische Element kommt nicht zu kurz. Wenn einem Helden im Eifer des Gefechts ein "S...-Wort" entfährt, wird er von den Fantasy-Kollegen ermahnt. "Schön sprechen!" lautet die Parole der "Avengers".

KURIER-Wertung:

INFO: Avengers: Age of Ultron. USA 2015. 141 Min. Von Joss Whedon. Robert Downey Jr., Chris Evans, M. Ruffalo.

Von Gabriele Flossmann

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