Kultur

Auf dem Spielbrett werden Karten neu gemischt

Ein Teil des Publikums war enttäuscht. Ihm fehlten Herrenhaus, Salon, Sofa ...
Das ist ungerecht. Denn Regisseurin Maria Happel hat eine neue Version für Robert Thomas’ Kriminalkomödie „Acht Frauen“ erfunden. Sie macht setzt aufs Spiel im Spiel. Ihre Darstellerinnen staksen über ein schräges Brett, das einem „Fuchs und Henne“ nicht unähnlich sind; die Türen zu den Zimmern sind Karten. So hat Happel dem sogar verfilmten Stück allen „Naturalismus“ runtergeräumt. Man gibt sich exaltiert, extravagant, outriert.
Ihre Damenriege (Birgit Doll, Swintha Gersthofer, Lisa Weidenmüller, Christine Jirku, Babett Arens, Cornelia Köndgen, Jessica Schwarz und Ulrike Folkerts) beherrscht das wunderbar.

Allen voran Birgit Doll, die als Neo-Witwe Gaby, die Truppe anführt. Sie und Ulrike Folkerts (Schwägerin Pierrette) beweisen auch Talent als Chansonniere, hat doch Bernhard Moshammer jeder Frau ein Lied auf den Leib geschrieben. Filmstar Jessica Schwarz,die zum ersten Mal Theater spielt, überzeugt als sexy Kammerkätzchen.
Dass jede hier so brillant ist, dass sie die Mörderin von Hausherr Marcel sein könnte, versteht sich von selbst.

KURIER-Wertung: **** von *****

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