80-jährige Autorin Helga Schubert gewinnt Bachmann-Preis
Die 80-jährige deutsche Autorin Helga Schubert ist heute, Sonntag, Vormittag bei der virtuell gehaltenen Preisverleihung mit dem 44. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Schubert setzte sich mit ihrem Text "Vom Aufstehen" im dritten Wahlgang in der Stichwahl gegen Lisa Krusche durch. Jurorin Insa Wilke, die die Autorin eingeladen hatte, würdigte die Erzählung als „klugen, souveränen Text“: „Sie erzählt davon, wie man Frieden machen kann.“
Schubert ist die älteste Schriftstellerin, die je an dem Bewerb teilgenommen hat. Sie war bereits 1980 nominiert, die DDR verbot ihr aber damals die Anreise nach Klagenfurt. Helga Schuberts Reaktion: „Ich bin unglaublich glücklich.“ Sie arbeite an einem Roman und hoffe, nun einen Verlag zu finden.
Weitere Preise
Die junge deutsche Autorin Krusche wurde schließlich mit dem mit 12.500 Euro dotierten Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. Der Kelag-Preis (10.000 Euro) ging nach langem Stechen an den Österreicher Egon Christian Leitner, Laura Freudenhalter bekam den 3sat-Preis (7.500 Euro).
Die Österreicherin Lydia Haider gewann den per Internet-Voting ermittelten BKS-Bank-Publikumspreis in der Höhe von 7.000 Euro und das damit verbundene und mit 5.000 Euro dotierte Klagenfurter Stadtschreiberstipendium.
Neun Autorinnen und fünf Autoren stellten sich beim coronabedingt hauptsächlich digital durchgeführten Literaturwettbewerb einer siebenköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Hubert Winkels, die dezentral per Liveschaltung aus Berlin, Zürich, Wien, Graz und Bamberg zugeschaltet war. Im Vorjahr war der nach der aus Klagenfurt stammenden Autorin Ingeborg Bachmann (1926-1973) benannte Preis an Birgit Birnbacher gegangen.