Kultur

64. Song Contest: Fragezeichen hinter Israel als Austragungsort

Hinter Israel als Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2019 steht derzeit ein Fragezeichen. Der Grund sei ein Streit um den israelischen Fernsehsender Kan, wie die Zeitung Haaretz am Dienstag berichtete. Die Regierung will die Nachrichtenabteilung der für die Übertragung zuständigen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt ausgliedern.

Durch die Ausgliederung könne Kan die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion (EBU) entzogen werden, berichtete Haaretz. Ohne die Mitgliedschaft könne Israel aber nicht den ESC ausrichten. Eine Sprecherin von Kan wollte sich zunächst nicht dazu äußern.

ESC dank Netta in Israel

Die israelische Sängerin Netta hatte im Mai mit ihrem Song "Toy" den Eurovision Song Contest in Portugal gewonnen. Dadurch würde der Wettbewerb 2019 planmäßig in Israel stattfinden.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich nach Angaben seines Büros am Montag mit mehreren Ministern wegen des Eurovision Song Contests getroffen. "Der Ministerpräsident hat deutlich gemacht, die Regierung werde nach den Vorgaben der Europäischen Rundfunkunion agieren", hieß es in einer Stellungnahme. Es gebe allerdings noch "offene rechtliche Fragen".

Außerdem gibt es zudem Diskussionen um den Austragungsort in Israel. Jerusalem ist zentraler Streitpunkt im Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. So kämen auch die Küstenstädte Tel Aviv, Haifa und Eilat für den Wettbewerb infrage, wobei der Bürgermeister von Tel Aviv unmittelbar nach dem Sieg in Portugal für seine Stadt bereits abgewunken hatte.