Johnny Depp: Er wird nicht älter, nur cooler
Von Anna Gasteiger
Seine Karriere begann mit der Serie „21 Jump Street“ – „der dümmste Job, den ich je gemacht habe“, wie er später klagte. Langsam emanzipierte er sich von seinem Image als Teenie-Idol, spezialisierte sich auf schräge Außenseiterrollen, schaffte es irgendwie, nicht älter, sondern nur cooler zu werden, und ist heute einer der wichtigsten Filmschauspieler der Welt: Johnny Depp. Am 9. Juni wird der ewige Rebell 50 Jahre alt. ATV II würdigt ihn am Donnerstag, 6. Juni, mit einem Themenabend und zeigt Lasse Hallströms „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ (1993; 20.15 Uhr) sowie Depps Regiedebüt „The Brave“ (1997; 22.30 Uhr).
Jung und verwirrt
„Gilbert Grape“ markiert den Beginn von Depps Laufbahn als Charakterdarsteller. Er spielt den jungen Gilbert, der sich seit dem Tod seines Vaters um die Familie kümmert – die schwer übergewichtige Mutter, den behinderten Bruder Arnie (großartig und blutjung: Leonardo DiCaprio), die halbwüchsige Schwester. In „The Brave“ spielt Depp einen perspektivlosen Mann, der zustimmt, sich für Geld vor laufender Kamera ermorden zu lassen, um seiner Familie zu helfen. Weitere wichtige Filme in Johnny Depps Karriere waren Jim Jarmuschs „Dead Man“ (1995), „Donnie Brasco“ (1997), „Chocolat“ (2000) – und natürlich „Fluch der Karibik“. Teil eins kam 2003 heraus und brachte Depp eine Oscar-Nominierung sowie den Aufstieg in die Riege der bestbezahlten Hollywoodschauspieler ein (in der Forbes-Liste seit Jahren vor ihm: „Gilbert Grape“-Kumpel Leonardo).
Sein nächstes Großprojekt – auch in kostümbildnerischer Hinsicht – ist ab August in den Kinos zu bewundern: Mit schwarzen Strichen im weiß angemalten Gesicht und einer ausgestopften Krähe auf dem Kopf spielt er in Gore Verbinskis Western „The Lone Ranger“ den Indianer Tonto. Eine klassische Johnny-Depp-Rolle: schick, schräg, anders. Die Frauen werden wieder hyperventilierend zwischen den Kinositzen liegen. 50 Jahre alt? Pfff. Nicht älter, nur cooler.