Kolumnen/Wir schauen Fern

Bewusstlos

Es ist immer überraschend, dass Menschen aus dem Stand heraus im Fernsehen so interessante Sachen sagen können. Zum Beispiel verriet Frau B., dass sie den Salat nicht so scharf zubereitet wie ihre Nachbarin, denn sie hat ein Magenleiden: „Ich tu lieber weniger scharf rein. Eine Freundin hat letztens gemeint, bissl mehr Zitrone könntest reingeben. Hab’ ich gesagt, du, ich nehm’ dir eine Zitrone mit, gib’s dir rauf, aber mir ist es genug.“

Nicht nur im Gemeindebau funktioniert das, auch im Nobelrestaurant am Wörthersee fällt den Menschen immer etwas ein, das ins Fernsehen drängt. In „Seitenblicke“ hörte man einen Modedesigner philosophieren: „Ich glaube, es ist sehr vorteilhaft, sich über Dinge bewusst zu werden, weil man dann einfach weiß, was man getan hat.“ Tatsache?

Am Allerbesten klingt Sinnloses für diejenigen, die bewusstlos sind.