Kolumnen

Sprechen Sie „Toben“?

Wenn zwei miteinander reden sollten, kann dies daran scheitern, dass sie nicht dieselbe Sprache sprechen. Im Fall der künftigen EU-Kommissionspräsidentin und des neuen Briten-Premiers scheint die Sprachbarriere hoch. Aktuelle Schlagzeilen machen das deutlich:

- Tobender Johnson beschwert sich über EU-Bedingungen

- Von der Leyen will Streitthemen „respektvoll lösen“

Von den rein lexikalischen Sprachkenntnissen her stünde einem gedeihlichen Gespräch der beiden nichts im Wege. Ursula von der Leyen spricht gewähltes Englischlehrerinnenenglisch, und Boris Johnson sagte 2016 bei einem Deutschlandbesuch immerhin: „Ik bin nikt ein Berliner.“

Allerdings dürften Verständigungsprobleme vorprogrammiert sein, wenn es um die Ausdrucksform geht: Von der Leyen spricht keineswegs fließend „Toben“. Und für Johnson dürfte „Respektvoll“ eine Fremdsprache sein, in der ihm jede Menge Sprachfehler unterlaufen. Da wird man mehr als einen Dolmetsch brauchen.