Kolumnen

Schuhe zu und los (2)

Rund 42.000 Menschen sind gestern beim Wien-Marathon gestartet, und Salaheddine Bounasser war schon nach zwei Stunden und neuneinhalb Minuten im Ziel. Die anderen brauchten etwas länger oder liefen eine kürzere Distanz als die 42,195 Kilometer. Und alle haben den allerhöchsten Respekt des Autors dieser Zeilen.

Der läuft, frei nach dem Motto des geschätzten Kollegen GUITAR („Schuhe zu und los“), nicht Fundamentalistisch-laufreligiös, sondern eher unregelmäßig, aber doch, und nur zur Freud’. Nach acht Kilometern und Schluss schnauft er, dass es eine Freud’ ist. Vom Siegerschnitt (20 km/h) wäre er mit seinem tapferen Achtkommafünfer meilenweit entfernt. Und andere Läufer mögen ihn, weil ihn alle, aber wirklich alle überholen (überholte ihn eine hübsche Maid und er wollte sie ob ihres anmutigen Laufstils loben – es ginge nicht, weil er käme ihr nicht nach).

Gestern hat er Marathon-solidarisch 42,195 Minuten auf dem Tennisplatz verbracht und ist zwei Kilometer und ein bisserl gelaufen. Das gilt auch, oder?