Kolumnen

Scheißi

In den vergangenen  Jahren ist den meisten von uns ein neuer Körperteil gewachsen, und wenn sie den abmontieren müssten, hätten sie Phantomschmerzen: Das Smartphone.

Apps sind tatsächlich so konstruiert, dass sie uns süchtig machen: Likes und Postings empfinden wir als Belohnung, Farben und Töne machen uns glücklich, Dopamin wird ausgeschüttet.  Am Handy zu hängen ist ein bisschen wie besoffen, nur, dass wir dann noch Auto fahren dürfen. Wobei die Ablenkung durchs Handy ebenso gefährlich ist wie ein erhöhter Alkoholspiegel. Auch die Sprache verändert sich: Phubbing bedeutet, jemanden zugunsten des Handys zu ignorieren.

Noch ist es erlaubt, das Handy wegzulegen oder daheim zu vergessen. Noch. Wirklich schlimm wird es dann, wenn wir unseren Smartphones eigene Namen geben. In Österreich besonders beliebt: Bärlibär, Mausemaus, Scheißi.