Frei von Geschmack
Von Andreas Schwarz
Bald gibt es auf Kurz- und Mittelstreckenflügen der AUA keine Snacks mehr. Nur noch „ein hochwertiges Sortiment an Speisen und Getränken“ – gegen Geld!
Essen und Fliegen war immer schon eine eigene Symbiose. Als die Passagiere noch auf Händen zum Aeroplan getragen wurden, gab es zum Flugzeitvertreib Futter en masse. Niki Lauda begründete seinen Ruf als Airliner überhaupt nur damit, dass es in der Economy „auf“ Mallorca Wiener Schnitzerl mit Zitrone im weißen Netz gab.
Essen beim Fliegen, ein Vergnügen? Umberto Eco beschrieb einmal, dass es immer, wenn er auf den Mittelsitz der Dreierbank gequetscht saß, Linguini mit Sauce gab – frei von Geschmack, und unmöglich unfallfrei zu essen.
Dann kam das Airline-Sparen, die Essensrationen wurden kleiner, kälter, verpackter und durch nahrungsähnliche Substitute ersetzt. Den Sandwich speiste nur noch die hartnäckigste „Na, wenn’s nix kost’“-Fraktion. Jetzt kostet es was. Damit ist der Essensunfug im Flieger vorbei. Gut so.
andreas.schwarz@kurier.at