Wir werden weiter fliegen, aber Reisen verändert sich - zum Glück
Von Axel Halbhuber
Schieben wir einmal den Schaum vom Mund und konzentrieren uns auf das Faktische. Erstens: Es gibt einen durch Menschen verursachten Klimawandel. Zweitens: Er wird zum immer stärkeren Problem. Drittens: Damit er das nicht, oder weniger stark wird, müssen wir dringend etwas verändern.
Und viertens: Mittlerweile interessieren sich viele, sehr viele Menschen dafür. Auch Reisende.
Die denken darüber nach, wie sie etwas an ihrem Verhalten ändern können, um das Klima ein bisschen weniger zu wandeln. Dabei fällt ihnen das Fliegen ein. Die Erkenntnis, wonach eine Flugreise von Wien nach New York und zurück pro Person
rund 2,5 Tonnen -Emissionen erzeugt, ist ja auch wirklich beeindruckend üppig. Ich persönlich weiß nicht einmal, wie eine Tonne Emissionen so aussehen könnte, aber das ist mir zu viel (Vergleich: Jeder produziert jährlich im Schnitt 7 Tonnen).
Nicht mehr zu fliegen, ist für mich aber ehrlich gesagt keine Option. Wir haben wie keine Generation vor uns die Möglichkeit, die Welt zu sehen, von ihr zu lernen und sie zu bewundern. Ich möchte das tun. Ein Dilemma.
Mein Verhalten gar nicht zu ändern, ist nämlich auch kein Weg. Nun habe ich keine allgemeine Lösung (haben Sie sich wahrscheinlich gedacht), aber einen pragmatischen Ansatz: Flugreisen schränke ich, wo möglich, ein. (Ich fahre eh gerne Zug, auch über Nacht) Meine nächste Fernreise versuche ich so lang wie möglich anzulegen (sagen Sie das bitte nicht meinen Chefs), einmal für drei Monate USA ist besser als dreimal für einen Monat.
Das Reisen verändert sich schon immer. Zum Glück. Hätte es das nie getan, würden wir nur mit der Kutsche auf Sommerfrische nach Klosterneuburg fahren.