Felipe von Spanien als royaler Retter
Von Lisbeth Bischoff
Dafür ist er weder Schürzen- noch Elefantenjäger. Alles kann man nun wirklich nicht von Seiner Majestät erwarten. Spaniens König Felipe VI. (wird diesen Donnerstag 52) bleibt wirklich nichts erspart.
2011: Hausdurchsuchung bei seinem Schwager, dem Ex-Profi-Handballer Iñaki Urdangarin. Der Mann der Schwester des Königs, Cristina, der zum „Herzog von Palma“ geadelt worden war, steht im Verdacht, sich auf illegale Weise „öffentlicher Gelder“ bemächtigt zu haben. Mit gefälschten Rechnungen finanzierte er den Umbau seiner Villa, Spenden für behinderte Kinder sollen auf Konten abgezweigt worden sein. Es geht um Millionenbeträge. Nach einem jahrelangen Prozess wird er zu fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt. Er sitzt derzeit in Einzelhaft im Frauengefängnis von Brieva.
2012: Felipes Vater, Juan Carlos, wird mit gebrochener Hüfte ins Spital eingeliefert. Der Sturz hat sich bei der Elefantenjagd in Botswana zugetragen. 20.000 Euro soll ein Abschuss gekostet haben. In Zeiten der Wirtschaftskrise und Rekordarbeitslosigkeit zeigen die Spanier wenig Verständnis für dieses Hobby. Zudem soll das Großwildabenteuer seine Geliebte, die dänisch-deutsche Prinzessin Corinna Sayn-Wittgenstein, organisiert haben.
Am 22. Mai 2004 heiratete der Kronprinz die damals 31-jährigen Journalistin Letizia, bürgerlich und geschieden. Die Eltern sind dagegen. Doch er hört nur auf sein Herz, erzwingt die Hochzeit. Das Paar bekommt zwei Töchter, Leonor (14) und Sofia (12). Der so gewünschte männliche Stammhalter bleibt aus. Infantin Leonor gilt daher als Thronfolgerin. Schneller als erwartet wird Felipe am 19. Juni 2014 König.
Auf diese Weise hofft man, die verlorene Glaubwürdigkeit beim Volk zurückzugewinnen und die Debatte um die Monarchie zu stoppen. Allerdings fehlt König Felipe VI. der Charme seines Vaters, aber auch dessen Volkstümlichkeit und dessen Humor.
Dafür ist er weder Schürzen- noch Elefantenjäger. Alles kann man nun wirklich nicht von Seiner Majestät erwarten.