Einmal Hawaii und retour
Von Birgit Braunrath
Auf dem Mars ist Fliegen extrem schwierig. Das wissen wir jetzt dank des NASA-Hubschraubers "Ingenuity", der dort in einer Art technischem Lockdown hockt und nicht abheben kann. Andere wären schon froh, wenn sie auf der Erde fliegen könnten. Aber auch hier ist Fliegen derzeit extrem schwierig (wenn auch aus anderen Gründen). Und so treibt die Reisesehnsucht im alpinen Raum bereits exotische Blüten.
Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter saß dieser Tage als Strelitzie verkleidet im ZiB2-Studio, was zu heftigen Debatten in den sozialen Medien führte. Diskutiert wurde aber nicht das Interviewthema Lockdown, sondern Hutters Hawaii-Hemd. Dabei ist Hutter passionierter Surfer und macht mit seinen Hemden die triste Realität einfach ein bisschen aloha. Er beweist, dass Hawaii auch im Kleiderschrank liegen kann. Wieso nicht? Reisen kann man auch im Kopf. Manche reisen mit Büchern oder Filmen auf fremde Kontinente, andere kochen sich weg oder graben alte Urlaubsdias aus. Und besonders Mutige reisen sogar zu sich selbst. Denn wann, wenn nicht jetzt, hätte man Zeit für einen Tauchgang in die eigenen Untiefen? Doch auch bei Reisen ins Innere stößt man häufig auf Reisebeschränkungen. Schon C. G. Jung wusste: "Es ist leichter, zum Mars vorzudringen, als zu sich selbst." Aber wer will schon auf den Mars, wenn man dort nicht fliegen kann?