Kolumnen

Die Haut-Gemälde-Messis

Ab heute, 17 Uhr, tritt das Weltgeschehen für gut vier Wochen wieder ins Abseits. Auf den Plan des Planeten treten erneut die Galionsfiguren des modernen Fußballs und der Globalvermarktung. Ihr Vorbild prägt uns bis in unsere Mikrofasern – hier einige Belege dafür:

Frisurtechnisch: Sah jüngst das U13-Spiel FC Stadlau gegen Wiener Sportklub. Ein Freudenfest für Wiener Friseure und ein fixer Ausgabe-Posten für die Eltern der Jungauffrisierten! Unglaublich, wie viele geschniegelte Neymars mitwirkten!

Tätowiertechnisch: Sah ein paar Tage später ein amüsantes Fünftliga-Spiel auf der Hohen Warte. Ein Freudenfest für alle Tätowier-Studios sowie Tätowierung-Entfernungsinstitute! Unglaublich, wie viele Haut-Gemälde-Messis sich zeigten!

Schuhtechnisch: Eine leichte Tendenz ließ sich auch eruieren: Je weniger Talent im Fußerl umso teurer das Schuhwerk. Ein Freudenfest für alle Sportartikler!

Bleibt noch die Körpersprache: Warum er immer den Arm vor dem Treten des Eckballs hebe, hörte ich einen Vater seinen Buben fragen, mit dem süffisanten Nachsatz: „Die wissen doch eh, dass du gleich flanken wirst.“ Immerhin, eine Finte der Stars hat noch keiner kopiert: in die Faust murmeln, damit das Gemurmel die Welt nicht von den Lippen ablesen kann.