Kolumnen

Die Farbe der Liebe

 

Heute wird, nach humorloser Virus-Pause, in der Staatsoper wieder „gewalzt“, wie ganz Lustige das Walzertanzen gerne verballhornen. Wie überhaupt der einstige Staatsball ein bisschen in die Belustigungsabteilung gerutscht ist.

Es gab Zeiten, da kamen Kaliber wie Franz-Josef Strauß, König Juan Carlos oder Prinz Philipp. Größen wie Harry Belafonte oder Sofia Loren überstrahlten ihren Gastgeber (Lugner). Und Fred Sinowatz sammelte mit aufgehaltenem Hut Spenden nach einer „Wetten dass“-Wette.

Ein Höhepunkt: Hans Krankl 1985, mit seiner Frau ermattet auf einer Couch in den Logengängen, von atemlosen Ballreportern befragt, worauf er im neuen Opernball-Casino setzen werde?: „Rot ist die Farbe der LLLiebe, schwarz ist die Farbe der Vergellltung. Ich habe mich für Rot entschieden“, gab der Goleador, der nun 70 wurde, zu Protokoll. Das war mehr Stadtgespräch, als ob sich heute ein Klimakleber an den Lugner klebt.

andreas.schwarz@kurier.at

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