Der SUV-Gupf
Von Georg Leyrer
Am Wochenende fuhren Autos mit Irokesenschnitt durch die Stadt. Oben auf dem Dach: ein dünner, aber hoher Streifen Schnee, wie einst die bunt gefärbte Frisur auf den Köpfen der Punks.
Zuerst sinnierte man darüber, ob darunter jene großen Lasermessanlagenaufbauten verborgen seien, die man von selbstfahrenden Autos kennt. Gerade an Tagen mit vom Standard abweichendem Wetter ersehnt man deren Einführung herbei, da die Autofahrkompetenz im Gleichklang mit der Temperatur gerne Mal unter Null fällt.
Es war aber nur der gemeine SUV-Gupf, erkannte man alsbald, ein Phänomen des Autowachstums: Die Gefährte blähen sich in alle Richtungen auf, und zwar derart, dass mancher Besitzer die Mitte des Dachs oben mit dem Schneebeserl nicht mehr erreichen kann.
Es bleibt ein weithin sichtbarer Schneerückstand, der dieses Missverhältnis dokumentiert – und die Frage, ob da eventuell etwas aus den Fugen geraten ist.