Kolumnen

Albert, ein Regent mit Sorgenfalten

Es war einmal ... Der Adelsmann François Grimaldi ( 1309), genannt "Malizia" (der Listige), aus dem italienischen Genua beschloss, einfach ein Fürstentum zu stehlen. Monaco war genau sein’s.

Es war das Jahr 1297. Das 197 Hektar kleine Land ist bis heute die Bühne für eine endlose Operette – die Grimaldis als Hauptakteure zeigen sich in ihren besten Rollen.

Neben seinen Schwestern Caroline (65) und Stéphanie (57) fristet Albert II. (heute 64) lange ein Mauerblümchen-Dasein. Dabei gilt er in Adelskreisen als eine der "besten Partien". Schließlich bekommt man mit ihm gleich ein ganzes Fürstentum dazu.

Mit der seriösen Brautschau ließ er sich Zeit. Erst mit 53 heiratet er (am 1. Juli 2011) Südafrikas Olympiaschwimmerin Charlène Wittstock (44). Ihr Tränenausbruch ist uns allen noch in Erinnerung. Am 10. Dezember 2014 kommen nach langem Warten die Zwillinge Jacques und Gabriella zur Welt. Die Thronfolge ist gesichert.

Die Fürstin zeigt sich immer öfter mit Traurigkeit im Blick. Gerüchte über die Ehe brodeln. 2021 machen Charlène während eines Aufenthaltes in ihrer Heimat gesundheitliche Probleme zu schaffen. Ende des Jahres kehrt sie nach Monaco zurück, um sich einen Tag später außerhalb des Fürstentums in Therapie zu begeben.

Während Ehemann Albert eine baldige Rückkehr von Charlène andeutet, scheint sie andere Pläne zu haben. Sie wünsche sich mit ihren beiden Kindern ein ruhiges Leben, weit weg vom Fürstenhaus. Nun ist Fürstin Charlène am Samstag vorerst ins Fürstentum zurückgekehrt.

Doch so einfach ist das nicht. Darauf getrimmt, einmal den Thron zu besteigen, spielt es für Prinz Jacques den Pflichterfüllungsmarsch von ganz klein auf. Ein Aufwachsen fernab des Fürstenhofes ist da nicht vorgesehen.

Albert stehen die Sorgenfalten immer mehr ins Gesicht geschrieben. Als ich ihn im Interview darauf anspreche, meint Seine Durchlaucht: "Unser Privatleben steht so im Vordergrund, dass alles übersehen wird, was in Monaco sonst noch geschieht."