„Unsichtbares“ wird tanzend sichtbar
Von Heinz Wagner
„Unsichtbar“ sind so manche der mitwirkenden Tänzer_innen bevor sie in „Invisible“ von kabinet k/hetpaleis (Belgien) in Erscheinung treten, obwohl sie schon auf der Bühne sind. Eine der ganz jungen Tänzerinnen in einem Bottich mit Wasser, andere unter einem riesigen Berg von Wolle. Letzterer türmt sich unter einem Kreuz aus zwei Stahlträgern von denen ebenfalls Wollfetzen und –fäden hängen. Ein Urwald?
In diesem urigen Ambiente tanzen vier Kinder und drei Erwachsene – gleichwertig begegnen sie einander – kämpfend, neugierig, abtastend, liebevoll. Die große, breite Gefühlspalette des Umgangs von Menschen miteinander wird hier – oft fast wie in getanzten Gedichten – eine Stunde lang auf die Bühne gezaubert – mal sehr zart und fein, dann wieder wild und heftig. Oft „Unsichtbares“ wie eben vieles aus der Gefühlswelt wird hier sicht- und spürbar.
Infos: Was? Wer?
Invisible
kabinet k / hetpaleis (Belgien)
Ab 8 Jahren; eine Stunde
Choreografie: Joke Laureyns, Kwint Manshoven
Tänzer_innen: Louise Tanoto, Jacob Ingram-Dodd, Kwint Manshoven, Titus Messiaen, Lisse Vandevoort, Sueli Besson, Naïm Glas
Musik: Stijn Ylode de Gezelle
Szenografie: Stef Stessel
Dramaturgie: Mieke Versyp
Kostüme: Valerie Le Roy
Technik: Dirk De Hooghe, Lorin Duquesne