„3 + 1 = 7“ – drei Alte und ein Bub klären Kriminalfall und mehr
Von Heinz Wagner
Ein 9-Jähriger wohnt in einem Schloss, einer Burg. Cool, oder? Naja, alle im Ort – und damit auch in seiner neuen Klasse – wissen, das ist die die Heimat von sehr Alten, einem Seniorenheim. Und so wird Max zum Gespött der meisten in der Klasse und Schule, vor allem von Ole, der dort das Sagen hat.
Max geht’s aber nicht nur deswegen schlecht. Auch er fühlt sich unter all den (Ur-)Alten nicht wohl. Außerdem wohnt er nur hier, weil seine Mutter als Pflegerin hier einen Job bekommen hat. Der Vater hat die Familie verlassen.
Und so sehen wir zu Beginn von „Max und die wilde 7“ einen am Boden zerstörten Buben. Eh klar, dass das nicht so bleiben kann und wird.
Basis: dreiteilige Buchreihe
Der Familienfilm, der ab 13. August in Österreichs Kinos startet, baut auf der mittlerweile dreiteiligen gleichnamigen Buchreihe auf, konzentriert sich auf Band 1 („Das schwarze Ass“, Oetinger Verlag), hat aber auch neue Elemente. Für Drehbuch bzw. Regie ist jenes Duo verantwortlich, das auch die Bücher geschrieben hat/schreibt: Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner.
Plötzlich war dieser Satz da
Ein Plott der zufällig zustande kam. Die beiden, die auch Film studierten, arbeiten schon lange zusammen. Im Presseheft wird Dickreiter zitiert: „Ich war 2011 bei mir zuhause im Schwarzwald und habe so vor mich hingeschrieben. Plötzlich war der Satz da: „Ich heiße Max, bin neun Jahre und wohne im Altersheim.“ Dieser Satz hat mich den ganzen Tag nicht in Ruhe gelassen. Ich habe dann Winfried angerufen und ihm davon erzählt. Und wie das bei uns so ist, begannen wir sofort, mögliche Geschichten darum herum zu spinnen.“
Autor_innen schreiben Drehbuch und führen Regie
Sowohl mit der Buchserie als auch mir ihrer filmischen Umsetzung wollen sie Geschichten erzählen, die Generationen umspannen, Spannung ebenso wie sehr humorvolle Elemente, Szenen haben. Das eine oder andere überspitzt, ohne jedoch in Klamauk auszuarten. Und trotz natürlich erfundener, überhöhter Krimi-Geschichte natürliche Figuren zeigen – die mitunter auch Schimpfworte verwenden, wie sie Kindern durchaus geläufig sind.
Außenseiter
Und „nebenbei“ rücken sie Außenseiter ins Zentrum. Den – im Film 9-jährigen – Max, der vom Gemobbten zum Helden wird. Die – relativ luxuriös, aber doch irgendwie abgeschobenen und doch agilen – Alten, die ein Ziel gefunden haben: den Buben aufzubauen, ihm Selbstvertrauen einzuimpfen. Und gemeinsam die Verdächtigungen von seiner Mutter, sie stecke hinter den Diebstählen, abzuwenden.
Und dann sind da noch die Brüche, die nicht alles glatt verlaufen lassen, die der Geschichte nicht nur Spannung, sondern auch Realitätsnähe verleihen.
Selbstironie der Alten und starke Kinder
Cool, die alten, arrivierten Darsteller_innen, von denen vor allem Uschi Glas isch und ihre Berühmtheit selbst auf die Schaufel nimmt. Besonders genial aber die beiden Kinder-Hauptdarsteller_innen – deren Charaktere auch differenziert gezeichnet sind – im Gegensatz zum Gegenspieler Ole - der als eher platter Depp angelegt wurde.
Laura, die in so mancher Szene viel mutigere, von Stella Phoebe Käthe Bruckner ausgezeichnet gespielt, bekam der Kinder-KURIER leider nicht für ein Interview. Dafür Jona Eisenblätter, der den Max spielt.