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Grippe: Moderne Vierfachimpfstoffe könnten knapp werden

Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage sind einzelne Vierfach-Influenza-Impfstoffe bei den Herstellern bereits abverkauft. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht mehr verfügbar wären. Es sind noch einige Chargen bei österreichischen Großhändlern, Apotheken und z.B. bei der MA 15 vorrätig. Dies stellte der Verband der Pharmazeutischen Industrie (Pharmig) am Montag in einer Aussendung fest.

Nach wie vor sind alternativ auch die Dreifach-Influenza-Impfstoffe für alle Altersgruppen vorhanden. Nachdem im vergangenen Jahr die Dreifach-Impfstoffe (Antigene eines Influenza B-Stammes und von zwei Influenza A-Stämmen) bezüglich der dann vor allem grassierenden Influenza B-Variante schutzmäßig nicht "treffgenau" war, wurden für 2018/2019 von der Pharmaindustrie vermehrt Vierfach-Impfstoffe (zwei B-Stämme, zwei A-Stämme) produziert. Dass jetzt die Vierfach-Vakzine von der Industrie bereits vollständig ausgeliefert sind, ist keine Tragik: Noch weiß niemand, welcher B-Stamm der Influenza in dieser Saison wirklich auftauchen wird - und ob das überhaupt besonders stark der Fall sein wird. Die Dreifach-Impfstoffe sind deshalb ebenfalls gut geeignet. Die Influenza A verläuft übrigens zumeist deutlich schwerer als eine Influenza B, was den Schutz gegen erstere besonders wichtig macht.

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In dieser Saison sind in der Vakzine Antigene gegen folgende Viren enthalten:

- A (H1N1/ Michigan) - basierend auf dem Pandemie-Virus von 2009/2010

- A (H3N2/Singapur)

- hinzu kommen ein oder zwei Antigene von Influenza B-Viren: (B/Colorado, in Vierfachimpfstoffen zusätzlich B/Phuket).

Die generelle Problematik liegt in der beschränkten Produktionskapazität von Vakzinen insgesamt und von Influenza-Impfstoffen im Speziellen. Die Pharmakonzerne planen für die einzelnen Staaten, in die geliefert wird, jeweils fast ein Jahr voraus auf der Basis der Verkaufsdaten der vergangenen Influenza-Saison. In der Influenza-Saison 2017/2018 wurden abzüglich der Retouren in Österreich rund 558.000 Dosen der Vakzine abgegeben. Das entspricht einer theoretischen Durchimpfungsrate von 6,36 Prozent. 2006/2007 waren es noch 15,36 Prozent gewesen. Daher steht auch für die Influenza-Saison 2018/2019 nur ein beschränktes Kontingent - wohl auf im internationalen Vergleich niedrigem Niveau - zur Verfügung.

"Die Menge, die hergestellt wird, richtet sich nach den Absatzmengen des Vorjahres. Eine gewisse Mehrproduktion für eine allfällige höhere Nachfrage wird zwar mit einkalkuliert, aber wenn die tatsächliche Nachfrage diese Menge übersteigt, kann aufgrund des komplexen Herstellungsprozesses nicht nachgeliefert werden", wurde Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig, in einer Aussendung zitiert.

Eine Lösung dafür, derartige Lieferengpässe zukünftig zu vermeiden, wäre die Bedarfserhebung für Influenza-Impfstoffe durch die öffentliche Hand, meinte man bei der Pharmig. Renee Gallo-Daniel, Präsidentin des Verbandes der Österreichischen Impfstoffhersteller (ÖVIH): "Gäbe es eine Bedarfserhebung, ließe sich leichter vorausschauend planen. Je früher das nationale Impfgremium und das Ministerium seine Impf-Strategie veröffentlicht, umso eher können die Hersteller sich darauf einstellen und die Produktionsmenge entsprechend planen. Wir brauchen daher auch die Unterstützung der Politik, um unseren Versorgungsauftrag erfüllen zu können."

Eine Liste aller in Österreich zugelassenen Impfstoffe ist auf der Homepage des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) abrufbar.