Leben/Essen & Trinken

Weinschule, Folge 4: Das Mittelburgenland

Im Mittelburgenland ist er der Star: Der Blaufränkisch. Auf den rund 2.300 Hektar Rebfläche dominiert er im Sorten-Angebot (rund 55 Prozent) und repräsentiert als DAC-Wein - übrigens die erste Rotwein DAC in Österreich - seine Herkunft idealtypisch. Der Grundstein zur bis heute mehr als erfolgreich andauernden Rotweinkultur im Mittelburgenland wurde zu Beginn der 1980`er gelegt, als man sich auf den Anbau von roten Rebsorten konzentrierte - von Anfang an maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt war der Blaufränkisch. Das Mittelburgenland gilt aber nicht nur als Zentrum der österreichischen Rotweinkultur, die Top-Weine aus der Region spielen auch im internationalen Spitzenfeld der Rotweine mit. Dynamisch und zielgerichtet arbeiteten die Winzer und Weinbaugenossenschaften in den letzten Jahrzehnten darauf hin, in die Top-Liga der Rotwein-Regionen aufzusteigen. Ein Ziel, das sie mit ihren unverwechselbaren und vielfach ausgezeichneten Weinen mittlerweile erreicht haben.

Das Mittelburgenland legte eine beachtliche Karriere hin, denn als Rotwein-Gebiet musste es sich erst finden und neu positionieren. Entgegengekommen ist dieser Entwicklung sicherlich der nationale und internationale Rotwein-Trend, maßgeblich beteiligt daran waren aber auch die Winzer und Weinbaugenossenschaften

Vinorama.at und KURIER.at präsentieren Ihnen im Rahmen der vierten Folge der Weinschule vier Winzer aus dem Mittelburgenland und ihre Weine. Aus Deutschkreutz stammt die Winzerfamilie Reisner-Igler. Wo sich Hans Igler einst als "Doyen des burgenländischen Rotweines" einen Namen gemacht hat, sorgt heute bereits die nächste Generation für beste Rotweine. Der komplexe und ausgewogene Pinot Noir bereitet genauso Trinkfreude, wie der `s blend it - eine elegante Cuvée aus Zweigelt und Merlot mit kräftigem Körper - vom Rotweingut Iby aus Horitschon. Das Neckenmarkter Weingut Tesch präsentiert einen Blaufränkisch Mittelburgenland DAC Classic mit für das Terroir typischer Ausprägung. Der Vierte im Bunde ist der Zweigelt von Paul Kerschbaum aus Horitschon. Kosten Sie sich durch das Mittelburgenland! Näher Informationen zu den Winzern und Weinen sowie die Bestellmöglichkeit finden Sie unter nachstehendem Link!

Alle Inhalte anzeigen

Wann und wie der Blaufränkisch seinen Weg ins Mittelburgenland fand, ist nicht genau geklärt. Vermutungen zufolge dürfte er zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert aus dem damaligen "Frankenreich" Karls des Großen in die Region gekommen sein. Das heutige Franken in Nordwest-Bayern kommt aber als "Heimat" des Blaufränkisch angesichts der dortigen klimatischen Bedingungen eher nicht in Frage. Die wahrscheinlichste Theorie stützt sich auf ein Selektionsverfahren, das angestrebt von Karl dem Großen - er galt als bedeutender Reformer des Weinbaus - die Verbreitung von wertvollen Rebsorten förderte, die auch "fränkisch" genannt wurden. Aus diesen Sorten dürfte dann der Blaufränkisch hervorgegangen sein, die heute für das Mittelburgenland so charakteristische Rebsorte.

Das Mittelburgenland ist ein kleines, kompaktes und in sich beinahe geschlossenes Weinbaugebiet. Die schweren, sandigen bzw. lehmigen und manchmal schottrigen Böden mit großer Wasserspeicherfähigkeit und das warme Klima begünstigen den Anbau von roten Rebsorten, die dort kraftvolle, dichte und langlebige Weine mit erdig-mineralischer Note und eigenständiger Typizität hervorbringen.

Die Weingärten des Mittelburgenlands werden landschaftlich beinahe "eingekesselt": Geschützt durch die Bucklige Welt im Westen, das Ödenburger Gebirge im Norden und das Günser Gebirge im Süden ist das Mittelburgenland nur gegen Osten hin zur ungarischen Tiefebene geöffnet. Von dort erreicht das Weinbaugebiet eine trockene und warme pannonische Strömung - das warme Klima wird zudem durch den Neusiedlersee beeinflusst, der die Temperaturen ausgleicht und für einen noch wärmeren Klimaverlauf sorgt.

Im Blaufränkischland geben vier Gemeinden den Ton an: Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt.

Um Deutschkreutz finden sich die besten Lagen im so genannten "Alten Weingebirge", das südöstlich des Ortes liegt. Der Goldberg wurde bereits ab dem 14. Jahrhundert immer wieder als besonders hochwertige Lage erwähnt. Auf seinen Lehm- und Schwarzerdeböden mit hohem Kalkanteil fühlt sich der Blaufränkisch besonders wohl. Ebenso in der Lage Hochberg, wo auf sandigem Lehm bzw. schweren Lehm mit hohem Kalkanteil konzentrierte und mineralische Weine gedeihen. Weiters bedeutend: Die Lage Siglos.

In Horitschon sind die drei Lagen Hochäcker - teilweise leichtere Böden, die besonders schwer zu bearbeiten sind -, Dürrau - Blaufränkische von besonderer Struktur gedeihen hier - und Gfanger, die eher dem Zweigelt entgegen kommt.

Das Lutzmannsburger Weingebirge kann als geschlossene Großlage mit einer Größe von rund 150 Hektar betrachtet werden, wo aromatische, erdig-rustikale Blaufränkische wachsen.

Alle Inhalte anzeigen

Mit einem Rebflächenanteil von 80 Prozent Rotwein ist das Mittelburgenland ganz eindeutig eine Rotwein-Region. Das Sorten-Spektrum dominiert der Blaufränkisch, der auf den schweren Löß- und Lehmböden mittelgroße und lockerbeerige Trauben mit geringer Fäulnisanfälligkeit hervorbringt. Die Weine zeichnen sich durch ein charakteristisch-würziges, sehr fruchtiges Bukett und eine tiefe, rubinrote Farbe mit violetten Nuancen aus. Weiters eignen sie sich gut für den Ausbau im Barrique, durch die Lagerung erhalten sie einen geschmeidigen Charakter und einen kräftigen Körper.

Zweigelt und Cabernet Sauvignon sind ebenfalls präsente Rotweinsorten. Syrah, Merlot, Blauburger und St. Laurent sind in geringen Mengen vertreten. Weiße Weine findet man in relativ geringen Mengen, am ehesten in der Gegend rund um Deutschkreutz - und da Sorten wie Welschriesling, Pinot Blanc, Sauvignon Blanc oder Chardonnay.

Vier ausgesuchte Winzer und ihre Weine werden Ihnen in der vierten Folge der Weinschule vorgestellt: Das Weingut Igler präsentiert einen Pinot Noir, der `s blend it stammt vom Rotweingut Iby aus Horitschon. Das Neckenmarkter Weingut Tesch schenkt einen Blaufränkisch Mittelburgenland DAC Classic ein. Vollendet wird das Weinpaket mit einem Zweigelt von Paul Kerschbaum aus Horitschon.

Bestellen Sie sich die vier Weine im Mittelburgenland-Weinpaket frei Haus zum Preis von 39,50 Euro (statt 51 Euro) unter nachstehendem Link!