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Was sich in Ihrem Geschirrspüler tummelt

Sie machen den Geschirrspüler auf und es steigt Ihnen ein frischer Zitrusduft in die Nase, es dampft und das Geschirr sieht strahlend sauber aus? Diese Umstände deuten allerdings nicht daraufhin, wie sauber der Geschirrspüler selbst ist. Laut einer aktuellen Studie in der Zeitschrift Applied and Environmental Microbiology geht es Mikroorganismen in den Maschinen ausgezeichnet.

Die Mikrobiologen nahmen aus 24 Spülmaschinen Proben, um herauszufinden welche Bakterien überleben können: Sie entdeckten vor allem Bakterien der Gattungen Pseudomonas, Escherichia und Acinetobacter, die als besonders hartnäckig bekannt sind. Das Alter, die Verwendungshäufigkeit und die Härte des eintretenden Leitungswassers hatten laut der Studie einen signifikanten Einfluss auf Zusammensetzungen von Bakterien- und Pilzgemeinschaften.

Bei den neueren Spülmaschinen siedelte sich zuerst der Pilz Candida an, gefolgt von den Hefepilz-Gattungen Cryptococcus und Rhodotorula, die bei immungeschwächten Menschen eine Pilzinfektion auslösen können. In jeder dritten Maschine fühlten sich zudem die pathogenen Pilze Exophiala und Aureobasidium besonders wohl.

Bei den gefundenen Bakterien handelt sich generell um harmlose Vertreter, allerdings gefährden sie Menschen mit schwachem Immunsystem.

Charles Gerba, US-Mikrobiologe und Professor an der University of Arizona, bezeichnet die Küche Brutstätte aller Haushalts-Keime – in einem Interview verriet er die Hotspots und Tipps für mehr Hygiene in der Küche.

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1. Der Schwamm: "Da der Schwamm feucht und saugfähig ist, saugt er Kolibakterien auf: Er ist der Himmel für alle Bakterien." In einer Studie konnte er zudem in 15 Prozent der untersuchten Küchenschwämme Salmonellen nachweisen.

Lösung: Um Flüssigkeiten aufzuwischen, sollte besser Küchenpapier verwendet werden. Den Schwamm jeden Tag für ein bis zwei Minuten in der Mikrowelle reinigen. Die Arbeitsplatte mit einem Extra-Wettex reinigen.

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2. Die Abwasch:"Die Abwasch ist voll mit Keimen, weil u.a. Schneidebretter, auf denen Fleisch geschnitten wurde, unter rinnendem Wasser abgewaschen werden. In einer Abwasch sind mehr Fäkalkeime als in einer Toilette."

Lösung: Waschen Sie die Abwasch mit kochendem Seifenwasser, ganz besonders wenn Sie Geflügel geschnitten oder gewaschen haben. Die Abwasch sollte jeden Tag mit einem Extra-Wettex desinfiziert werden.

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3. Das Schneidebrett: Laut Experten befinden sich auf dem Schneidebrett 200-mal mehr Kolibakterien als auf einer Klobrille. Zudem sammeln sich oft Salmonellen und Campylobacter-Bakterien.

Lösung: Nach jedem Verwenden waschen Sie das Schneidebrett mit kochendem Seifenwasser, und geben Sie es anschließend in den Geschirrspüler oder reinigen Sie es mit desinfizierenden Tüchern. Gerba rät dazu, drei unterschiedlich gefärbte Schneidebretter für Gemüse, Fleisch und Geflügel zu nehmen.

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4. Der Kühlschrank-Griff:Überlegen Sie in Ruhe, wie oft Sie zwischen den Handgriffen mit ungewaschenen Händen den Kühlschrank öffnen. Und wie oft Sie den Griff nur mit dem normalen Küchenschwamm abwischen.

Lösung: Sie müssen den Griff regelmäßig desinfizieren: Fertig gekaufte Desinfektionstücher reichen nur für eine kleine Fläche aus, also nur für den Griff verwenden.

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5. Die Arbeitsplatte:Hier spielt sich alles ab: Sie schlagen rohe Eier über einer Schüssel auf, Sie schneiden rohes Fleisch – und oft fallen Essensreste herunter. Zudem, erinnert Gerba, landen Spritzer von der schmutzigen Abwasch gerne auf der Arbeitsplatte.

Lösung: Unbedingt Schneidebretter verwenden. Essensreste oder Spritzer lieber mit Küchenpapier wegwischen. Auch die Arbeitsplatten müssen regelmäßig desinfiziert werden.

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