Unger und Kleins große Idee
Unger und Klein am Rudolfsplatz war vor 20 Jahren das erste Lokal eines in Wien bis dahin unbekannten Typus. Eine Vinothek von zeitlosem Design (Eichinger oder Knechtl), Treffpunkt von Weinhebern auf der Suche nach einer Alternative zum G'spritzten. Internationale Auswahl vom Besten, Top-Standards aus Österreich und Geheimtipps von ebenda. Dazu Kleinigkeiten zum Essen, lässige Musik und ebensolche Bedienung. Dass die beiden Besitzer Michi Klein und Helmuth Unger, verheiratet und mit Nachwuchs gesegnet, lange Beziehungen zu ihren Mitarbeitern ebenso unterhalten wie zu ihren Stammgästen, spricht für ihre Qualitäten als Gastgeber (und Arbeitgeber). Obwohl die Konkurrenz sich in Wien mittlerweile verhundertfacht hat mit einer Weinbar an jeder Straßenecke, gilt das Unger und Klein zu Recht immer noch als Best Practise Beispiel. Eigentlich seltsam, dass man sich dort solange Zeit gelassen hat mit einer Dependance in der ausgehfreudigen Wienerstadt.
Klein und fein
Lag aber vieleicht auch an den Ansprüchen an den geeigneten Standort. Der scheint jetzt gefunden. Unger und Kleins Wein - und Kaffeebar hat im Hochhaus in der Herrengasse eine Unterkunft gefunden, die den Ansprüchen an die Architektur der Betreiber ziemlich entspricht. Das Raumgefühl verdankt die doch recht winzige Bar der gestalterischen Kraft der Architekten von BEHF (FABIOS), das kulinarische Innenleben soll sich vom Touri-Trash der näheren Umgebung abheben. Was jetzt keine Überraschung ist. Weine wird es geben, kleine Snacks zum Frühstück und zwischendurch und abends etwas Warmes aus der Küche des großartigen "Finsteren Sterns 2". Der Kaffee zum Morgenkipferl kommt von einem der namhafteren Produzenten Europas. Es ist die „Andraschko Kaffee Manufaktur“, die sich Unger und Klein ausgesucht haben. So wie es aussieht, hat Wien einen neuen Place to be. Ein Lokalaugenschein folgt in Kürze.