Neues Kochbuch:Rezepte aus der Küche von Asterix und Obelix
Von Ingrid Teufl
Zaubertrank und Wildschwein – ohne diese Zutaten geht bei den Galliern gar nichts! Das ist auch im neuen Animationsfilm „Das Geheimnis des Zaubertranks“ so, der gerade in die Kinos gekommen ist. Das Thema Kulinarik spielte schon in den Comic-Klassikern von René Goscinny und Albert Uderzo eine große Rolle. Das liegt bei einer immer hungrigen Hauptfigur wie Obelix auch irgendwie nahe.
Die Comics kulinarisch gelesen
Dass es allerdings viel mehr als dessen Lieblingsgericht Wildschweinbraten zu entdecken gibt, stellte Patrick Rosenthal bei der neuerlichen Lektüre seiner Kindheitslieblinge fest. Nunmehr als Kochbuchautor und Foodblogger tätig, hatte sich sein Fokus beim Lesen etwas verlagert. Seine Erkenntnis daraus: „Die Geschichten haben viel mehr mit Essen zu tun, als man denkt. Ich war ganz verwundert über die Vielfalt der Gerichte, die manchmal aber nur in Nebensätzen vorkommt.“ Um Klischees und typische Eigenheiten von Figuren und ganzer Völker zu transportieren, eignet sich die Ernährung hervorragend.
Pfefferminzsauce! Meine Güte!
Unvergessen etwa die Szene aus „Asterix bei den Briten“, als sich Obelix über deren Geschmackseigenheiten echauffiert, als das Wildschwein nicht nur gekocht, sondern auch noch mit Pfefferminzsauce serviert wird! Im Kochbuch vertreten sind aber auch Gerichte, die der Wildschwein-Fan verschmäht, wie etwa im Band „Obelix auf Kreuzfahrt“: Galeeren-Küchenchef Nulldietus kochte ihm ein italienisches Menü mit Minestrone, Spaghetti alle Vongole, Saltimbocca alla Romana und Tiramisu. „Die wollte ich den Lesern nicht vorenthalten, nur weil sie Obelix nicht essen wollte“, sagt Rosenthal.
Kamel und Elefant
Er liefert ebenso Rezepte für die vielen Gerichte, die der Koch der Titanen im Film „Asterix erobert Rom“ auftischt. Darunter mit Kastanien gefüllte Mastgänse, Omelett aus acht Dutzend Eiern sowie Kamelhöckersteak und Elefant gefüllt mit Oliven. „Bei manchen war es gar nicht so einfach, ein richtiges Rezept zu finden.“ Manchmal sei aber auch er an seine Grenzen gestoßen – siehe Elefant und Kamel.
Rezept: Wildschwein mit Pfefferminzsauce
Zutaten (für 4 Personen): 500 g Wildschweinkeule (ohne Knochen), Salz, Pfeffer, 5 EL Öl, 1 Zwiebel, 1 Bund Suppengrün, 1 Lorbeerblatt, 3 Gewürznelken, 3 Wacholderbeeren, 400 ml Wild- oder Kalbsfond. Für die Sauce 1 Bund frische Minze, 2 EL brauner Zucker, 50 ml Wasser, 2 EL Weißweinessig, 1 Prise Salz
Zubereitung: Backofen vorheizen (200), Fleisch mit Salz und Pfeffer einreiben und rundum anbraten (Bräter), gewürfeltes Suppengrün 5 Minuten anrösten. Lorbeerblatt, Gewürznelken, Wacholderbeeren dazugeben, mit Fond aufgießen. Zugedeckt 70 Minuten im Ofen schmoren.
Für die Sauce Minzblätter fein hacken. Zucker mit Wasser und Essig aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Minze unterrühren, salzen und mind. 1 Stunde kühl stellen. Fertigen Braten aufschneiden, mit der Sauce servieren. Dazu passen Erdäpfelpüree oder -kroketten.
Rezept: Zwiebel-Speck-Sauce der Gutemine
Zutaten (für 4 Personen):2 Zwiebeln, 300 g Schinkenspeck, 1 EL Butter, je 1 Prise Salz und Pfeffer, 200 ml Rotwein, 50 ml Obers, 100 ml Gemüsefond, 2 EL Mehl
Zubereitung: Zwiebel und Speck würfeln und in Butter kräftig anrösten, mit Salz und Pfeffer würzen. Rotwein, Obers und Gemüsefond zugeben, kurz aufkochen.
Mehl mit restlichem Fond verrühren, in die Sauce geben und nochmals aufkochen. Die Sauce passt gut zu Semmelknödeln, aber auch zu Fleisch.
Rezept: Zaubertrank (für erwachsene Gallier)
Zutaten (für 4 Personen): 300 ml Heidelbeersaft, 120 ml Vodka, Saft einer Zitrone, Eiswürfel
Zubereitung: Alle Zutaten verrühren und mit Eiswürfeln servieren.