Josef Zotter hat was gegen Massentierhaltung
Als Ausgleich zum Schokolademachen wählte Josef Zotter immer schon den Aufenthalt in der Natur. Nachhaltiges Wirtschaften am Land war und ist ihm ein Thema. Im kommenden Mai macht er aus seinen Vorstellungen von ethisch korrekter Landwirtschaft und fairem Handel ein Projekt. "Essbarer Tiergarten" soll es heißen. Josef Zotter nennt es sein "Lebenswerk".
Eine Arche Noah ohne Arche.
Ein 27 Hektar großes Areal, Zuchttiere alter Rassen, rund vier Millionen Euro Investitionssumme. Die Idee dabei ist: Nicht nur staunen und streicheln, sondern auch essen. Denn die Tiere, die in diesem Tiergarten leben, können vor Ort auch in einer einfachen Zubereitung verspeist werden. Serviert werden eigene Produkte vom Wollschwein bis zum Hochlandrind und vom Hirsch bis zur Teichnuss und anderen Vegetabilien. Der Essbare Tiergarten, an dem gerade gearbeitet wird, wird aus Teichen, Gebäuden, Erdställen und einer Hängebrücke bestehen und Teil de Zotterschen Schokoladentheaters sein.
Massentierhaltung und Billigfleisch auch in Österreich ein Thema.
Zotter will den Leuten zeigen, wie es ist, wenn man das Tier kennt, von dem man später auf dem Teller hat. Die Supermarktunkultur und die Massenproduktion in der Landwirtschaft haben zu einer vollkommenen Entfremdung geführt zu den Tieren, deren Haxen und Brüste oder Koteletts in der Folienverpackung im Kühlregal liegen. Der Tiefpreis hat eben seinen Preis. Doch der erhobene Zeigefinger ist es nicht, was Zotter den Besuchern des Essbaren Tiergartens zeigen will. Dass sich der eine oder andere aber nach dem Besuch die Frage stellt, wie oft man welches Fleisch isst, sei durchaus gewollt, so Zotter. Der Mann hat eine Mission.